Die Vonovia-Aktie steht wieder unter Druck. In den letzten Tagen sank der Kurs deutlich. Zum gestrigen Wochenauftakt stand ein Minus von rund zwei Prozent zu Buche. Die Aktie des Wohnungsriesen erreichte damit den tiefsten Stand seit Anfang September. Charttechnisch spitzt sich die Lage damit erneut zu.
Vonovia kämpft abermals mit erhöhtem Gegenwind. Der Grund: Es sind erneut die verschlechterten Zinsaussichten. Durch die jüngsten Aussagen von Jerome Powell auf der Konferenz des zuletzt tagenden Federal-Reserve-Gremiums hat sich die Hoffnung auf Leitzinssenkungen im Dezember deutlich eingetrübt. Zugleich signalisiert auch die Europäische Zentralbank, den Leitzins vorerst stabil zu halten – das wirkt sich negativ auf die Finanzierungskosten von Vonovia aus. Auch die Aktien der Konkurrenten LEG und TAG Immobilien zählten in den vergangenen Tagen zu den größten Verlierern in ihren Indizes.
Charttechnisch ergibt sich eine kritische Lage: Mit dem Erreichen der Marke von 25,50 Euro steht der Kurs nun in unmittelbarer Nähe zur nächsten relevanten Unterstützung bei 24,20 Euro (April-Tief). Hält diese Zone nicht, droht kurzfristig ein weiterer Rückschlag.
Für langfristige Investoren bleibt die Aktie dennoch eine interessante Möglichkeit: Mit einem KGV von rund 13 und einer Dividendenrendite von etwa 4,6 Prozent wirkt der Titel aktuell attraktiv bewertet. Das mittel- bis langfristige Aufholpotenzial ist daher groß.
Die Vonovia-Aktie ist derzeit keine Position für kurzfristig orientierte Anleger – das Risiko eines weiteren Rückgangs ist gegeben. Wer jedoch langfristig denkt und darauf setzt, dass sich Zins- und Refinanzierungsbedingungen verbessern, findet möglicherweise eine interessante Einstiegschance. Dennoch sollten zumindest die morgigen Zahlen abgewartet werden – ein positives Ergebnis könnte Auslöser für eine Trendwende nach oben sein, ein enttäuschender Bericht hingegen den Abwärtsdruck weiter verstärken. Das Chartbild ist ohnehin stark angeschlagen.
04.11.2025, 08:58