Wegbrechende Gewinne, hohe Elektrifizierungskosten und Mehrbelastungen durch Zölle – die Autoindustrie steht unter Druck, Kosten zu senken und effizienter zu produzieren. Volkswagen setzt dazu auf Digitalisierung: Gemeinsam mit Amazon Web Services bauen die Wolfsburger eine „Factory Cloud“ auf.
Volkswagen und Amazons Cloud-Tochter Amazon Web Services (AWS) haben ihre Partnerschaft um fünf Jahre verlängert. Herzstück der Kooperation ist die Digital Production Platform (DPP), die sogenannte „Factory Cloud“. Sie vernetzt mittlerweile 43 Werke in Europa, Nord- und Südamerika und soll langfristig große Teile des Produktionssystems abbilden.
Die Plattform ermöglicht es, IT-Lösungen standardisiert in allen Werken einzuführen, Prozesse effizienter zu gestalten und Kosten deutlich zu senken. Erste Anwendungen wie „Guided Vehicle Completion“ unterstützen die Koordination komplexer Montageschritte. Insgesamt beziffert Volkswagen die mittelfristigen Einsparungen auf einen zweistelligen Millionenbetrag.
Ein Ziel ist die breite Nutzung von Künstlicher Intelligenz. Bereits mehr als 1.200 KI-Anwendungen sind im Einsatz – von Qualitätssicherung über Energieoptimierung bis zur Software-Integration in neuen Fahrzeugen. In Poznań etwa senkte KI den Stromverbrauch um zwölf Prozent. Gleichzeitig stärken zentrale Standards die Resilienz der Produktion und erleichtern die Integration neuer Technologien.
Mit der DPP schafft Volkswagen die Grundlage für softwaredefinierte Fahrzeuge. Funktionen sollen künftig bereits in der Produktion direkt per Software integriert werden – ein weiterer Schritt, um Entwicklungs- und Fertigungsprozesse enger zu verzahnen und neue Modelle schneller auf den Markt zu bringen.
Auch wenn die Partnerschaft mit Amazon im Vergleich zum Konzerngewinn keine großen Einsparungen bringt: Schnellere und effizientere Prozesse bei der Einführung neuer Modelle sind angesichts der schnell entwickelnden chinesischen Konkurrenz unerlässlich. Mit Amazon hat VW einen großen und namhaften Partner dafür. Obwohl die Volkswagen-Vorzüge zuletzt wieder kräftig zulegten und das Chartbild sich damit aufgehellt hat, drängt sich aktuell noch kein Einstieg auf.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz..
29.08.2025, 08:56