Volkswagen fordert für die Umstellung auf die Elektromobilität erneut mehr Unterstützung von der Politik. "Wir brauchen ein klares Signal und gezielte staatliche Fördermaßnahmen, um die Skepsis privater Käuferinnen und Käufer abzubauen und die Nachfrage in dieser Gruppe anzukurbeln", betonte Vertriebsvorstand Martin Sander.
Derzeit entfalle der Großteil der Neuzulassungen von E-Autos auf gewerbliche Kunden, die andere Steuervergünstigungen erhalten, merkte Sander an. In dem VW-Werk in Ostfriesland feierte das Unternehmen die Auslieferung von 1,5 Millionen vollelektrischer Wagen aus der Modellreihe ID. Niedersachsens Ministerpräsident Olaf Lies sieht den Autobauer mit dem Werk in Emden, in dem ausschließlich E-Autos gebaut werden, auf einem guten Weg. "Der ID.7 ist ein starkes Stück Niedersachsen und ein Beweis für die Transformationsfähigkeit des Landes", sagte der SPD-Politiker. Der ID.7 Tourer war laut VW im ersten Halbjahr 2025 das am häufigsten zugelassene Elektrofahrzeug in Deutschland.
Mit Blick auf die insgesamt kriselnde deutsche Autobranche nennen Experten die langsame Entwicklung von E-Autos aber als einen wichtigen Faktor. "Die deutschen Hersteller haben den Trend zur Elektromobilität verschlafen", sagte Frank Schwope, Autoexperte und Lehrbeauftragter an der Fachhochschule des Mittelstands Berlin, der Deutschen Presse-Agentur. Insbesondere auf dem chinesischen Markt träfen sie kaum den Geschmack junger Leute oder moderner Autokäufer.
DER AKTIONÄR hält an seiner bisherigen Einschätzung zur VW-Aktie fest: Volkswagen muss in China zumindest den Abwärtstrend stoppen. Ob die neuen Modelle, die ab 2026 ausgerollt werden, die Trendwende einleiten können, bleibt abzuwarten. BYD, Xpeng oder Xiaomi legen nach wie vor eine hohe Taktfrequenz bei der Entwicklung ihrer innovativen Fahrzeuge an den Tag. Auch in Europa und in den USA bleibt das Umfeld für VW schwierig. Volkswagen muss bei seinen E-Autos nachlegen und in Sachen Software und Infotainment deutlich nachbessern. DER AKTIONÄR favorisiert im europäischen Auto-Sektor BMW und Ferrari. Im Bereich der E-Auto-Hersteller BYD und Xiaomi.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz..
Enthält Material von dpa-AFX
18.08.2025, 07:21