Am heutigen Dienstag ist es soweit: Visa wird am Abend nach Börsenschluss seine Zahlen für das zweite Quartal des Geschäftsjahres 2025 vorlegen. Gelingt es dem Kreditkartenunternehmen, die Markterwartungen zu schlagen, dürfte die Aktie weiter zulegen. DER AKTIONÄR beleuchtet im Vorfeld, welche Zahlen der Markt beim Erlös sowie Gewinn je Aktie sehen will.
Analysten erwarten im Schnitt einen Umsatz von 9,55 Milliarden US-Dollar, was einem Wachstum von neun Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Gewinn je Aktie wird auf 2,68 US-Dollar geschätzt, ein Plus von rund 6,8 Prozent.
Die zunehmende Digitalisierung des Zahlungsverkehres dürfte weiterhin für Rückenwind sorgen. Immer mehr Konsumenten weltweit bevorzugen bargeldlose Zahlungsmethoden, dies steigert das Transaktionsvolumen kontinuierlich. Besonders stark profitiert Visa vom Trend zu Mobile Payment, E-Commerce und Kontaktlosen Zahlungen. Auch grenzüberschreitende Zahlungen nehmen stetig zu. Gerade der globale Handel treibt diese Entwicklung an und stärkt damit die Wachstumsbasis des Zahlungsriesen.
Trotz der Wachstumsperspektiven bleibt die globale Wirtschaftslage ein Unsicherheitsfaktor. Geopolitische Spannungen hohe Inflationsraten oder mögliche Rezessionstendenzen könnten sich negativ auf das Konsumverhalten und damit auf das Zahlungsvolumen auswirken. Zudem rücken regulatorische Risiken stärker in den Fokus.
Auf der Umsatzseite rechnen Analysten mit einem Wachstum der Erlöse im Segment Zahlungsabwicklung um 9,2 Prozent, während der internationale Transaktionsumsatz getragen von anhaltendem Cross-Border-Geschäft – um 12,7 Prozent zulegen dürfte. Auch die Serviceumsätze werden laut Schätzungen um rund 9,1 Prozent wachsen. Damit dürfte Visa seine Marktstellung als führender Player im globalen Zahlungsverkehr weiter untermauern.
Historisch gesehen entwickelt sich die Visa-Aktie nach Quartalszahlen solide: Einen Tag nach Veröffentlichung kletterte der Kurs im Schnitt um 0,67 Prozent. Auf Sicht von einer Woche legte das Papier durchschnittlich 1,04 Prozent zu.
Visa bleibt einer der klaren Profiteure der weltweiten Digitalisierung und der Verlagerung hin zu bargeldlosen Zahlungsmethoden. Die anstehenden Quartalszahlen dürften erneut unterstreichen, wie stabil und ertragsstark das Unternehmen aufgestellt ist. Zwar bestehen gewisse konjunkturelle und regulatorische Risiken, jedoch sind diese langfristig nicht von allzu hoher Bedeutung. Trotzdem sollten Neueinsteiger die Vorlage der Quartalszahlen abwarten.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor Caspar Hüsch hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Visa Inc..