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09.06.2014 Markus Horntrich

USU Software: Stark in den USA

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Die US-Tochter der USU Software AG, Aspera Technologies, steigerte den Umsatz auf dem US-Markt innerhalb weniger Monate um 78 Prozent. In der ersten Jahreshälfte 2014 hat Aspera weitere Geschäftspartnerschaften mit drei Fortune-100-Unternehmen geschlossen. Die neuen Abschlüsse mit führenden Unternehmen der Erdöl-, Telekommunikations- und Versicherungsbranche umfassen mehr als 400.000 Desktops und über 75.000 Server, die von Aspera-Mitarbeitern und der Aspera-Kerntechnologie SmartTrack verwaltet werden. DER AKTIONÄR geht davon aus, dass das Volumen der Abschlüsse im Bereich von drei bis vier Millionen Euro liegt. Im Interview verrät USU-Chef Bernhard Oberschmidt weitere Details.

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Herr Oberschmidt, die USU-Tochter Aspera Technologies hat ihren Umsatz auf dem US-Markt innerhalb von 6 Monaten um 78 Prozent gesteigert. Mit welchem Beitrag von Aspera zum Konzernumsatz rechnen Sie im Gesamtjahr 2014?

Der US-Markt gewinnt für uns seit der Gründung der Aspera Technologies Inc. im Jahr 2012 sowie der Partnerschaft mit dem US-Konzern CA Technologies Inc. immer mehr an Bedeutung, da er den am schnellsten wachsenden Bereich innerhalb der USU-Gruppe darstellt. Im letzten Jahr konnten wir bereits gut 2 Millionen Euro mit unserer Lizenzmanagement-Software und zugehörigen Beratungsleistungen erzielen und peilen in diesem Jahr durchaus eine Verdoppelung an. Damit gehören wir zu den ganz wenigen deutschen Softwareunternehmen, die sich auf dem US-Markt erfolgreich etablieren konnten.

In der ersten Jahreshälfte 2014 hat Aspera wichtige Partnerschaften mit drei Fortune-100-Unternehmen geschlossen. Können Sie uns Angaben zur Laufzeit und zur durchschnittlichen Höhe dieser Aufträge machen?

Leider dürfen wir die Namen der Kunden nicht nennen, aber der Lizenzumsatz liegt pro Auftrag im hohen sechsstelligen Dollar-Bereich. Dieser wird zum Zeitpunkt der Auftragserteilung fällig. Dazu kommen noch Beratungsleistungen, die leistungsbezogen abgerechnet werden sowie Wartungserlöse, welche sich pro Jahr auf etwa 20 Prozent des Lizenzumsatzes belaufen.

Erwarten Sie 2014 weitere größere Lizenzdeals für Aspera?

Unser Forecast sieht weiterhin sehr gut aus, da wir auch im mittleren Unternehmenssegment eine große Nachfrage in den USA sehen. Allerdings gilt es, zunächst einmal die gewonnenen Projekte mit den vorhandenen Ressourcen erfolgreich umzusetzen. Wir konnten in der Vergangenheit sehr gute Mitarbeiter hinzugewinnen, aber um das weitere Wachstum zu forcieren ist der zusätzliche Ausbau der Belegschaft in den USA sehr wichtig. Insofern sehen wir auch in den kommenden Quartalen für den US-amerikanischen Markt ein weiterhin überdurchschnittliches Wachstumspotenzial.

Wie erklären Sie einem IT-Laien die Eigenschaften und Vorteile der Aspera-Kerntechnologie SmartTrack?

Mit unserer Lizenzmanagement-Software SmartTrack erhalten unsere Kunden eine Lizenzbilanz, welche die jeweils gekauften mit den tatsächlich im Einsatz befindlichen Softwarelizenzen abgleicht. Damit können Unterlizensierungen und hiermit zusammenhängende Strafzahlungen und Rechtsverfolgungen vermieden sowie hohe Einsparpotenziale genutzt werden, die sich beispielsweise aus wegfallenden Wartungszahlungen für nicht mehr eingesetzte Softwareprodukte ergeben. Entsprechend haben sich für eine Vielzahl unserer Kunden die Investitionen bereits nach einem Jahr amortisiert.


Im ersten Quartal lag der Auslandsanteil gemessen am Konzernumsatz bereits bei über 20 Prozent. Durch die aktuelle Entwicklung bei Aspera wird sich dieser Anstieg in den kommenden Quartalen fortsetzen. Welche Bedeutung wird das Auslandsgeschäft Ihrer Einschätzung nach mittelfristig für die USU-Gruppe haben?

Wir haben die 20%-Marke beim umsatzbezogenen Auslandsanteil früher erreicht als geplant und sehen für die kommenden Quartale ein anhaltend überdurchschnittliches Wachstum im Ausland. Dieses ist auch eine der drei Wachstumssäulen unserer Mittelfriststrategie – neben dem Wachstum durch Innovationen und Akquisitionen. Letztere könnten gegebenenfalls den Auslandsanteil beeinflussen, sofern wir uns im Inland verstärken sollten. Aus aktueller Sicht ist aber ein weiterer Ausbau des Auslandsanteils auf über ein Viertel des Konzernumsatzes bis zum Jahr 2017 durchaus denkbar.

Für den Gesamtkonzern planen Sie im laufenden Geschäftsjahr eine Umsatzsteigerung von über 13% auf 63 bis 65 Millionen Euro. Im ersten Quartal lag das Wachstum jedoch bei „nur“ 7,9 Prozent. Was macht Sie für die verbleibenden drei Quartale so optimistisch?

Vor allem das bereits angesprochene Auslandsgeschäft und unsere Produktinnovationen stimmen mich zuversichtlich. Letztere haben wir im Jahr 2013 auf den Weg gebracht, um in diesem wie auch den Folgejahren organisch deutlich zuzulegen. Wichtig ist hierbei insbesondere das Lizenzgeschäft, da dieses zugleich ertragsstark ist. Und da zeigte das erste Quartal mit einem Wachstum der Lizenzerlöse um über 15%, wohin die Reise gehen kann.

Auf Basis des bereinigten EBITs erwarten Sie im laufenden Jahr eine Verbesserung um über 50 Prozent auf 8,0 bis 8,5 Millionen Euro. Liegen Sie beim Ergebnis nach 5 Monaten „im Plan“?

USU ist aktuell auch ergebnisseitig voll im Plan. Den Großteil unserer Marge erwirtschaften wir jedoch im Abschlussquartal Q4 – aber auch dahingehend stimmt mich der Forecast zuversichtlich. Mit einem guten Basisgeschäft in Deutschland und einem überdurchschnittlich wachsenden Auslandsgeschäft steht dem weiteren Margenausbau nichts im Wege.

Die Aspera-Übernahme hat sich inzwischen als Glücksgriff herausgestellt. Haben Sie bereits weitere Verstärkungen im Visier?

Wir sind kontinuierlich mit potenziellen Übernahmekandidaten im Gespräch und sehen auch einige recht vielversprechende Optionen. Allerdings muss neben der Strategie und der Unternehmenskultur letztlich auch der Übernahmepreis stimmen. Hier gibt es teilweise recht ambitionierte Vorstellungen, die sich nicht mit den unseren decken. Letztlich gilt es, organisch solide und vor allem profitabel zu wachsen und dann die Gelegenheit für Zukäufe zu nutzen, wenn diese wertsteigernd für die USU-Gruppe und ihre Anteilseigner sind.

Kommen wir abschließend auf Ihre Vision zu sprechen: Wo sehen Sie die USU-Gruppe in drei bis fünf Jahren?

Bis Ende 2017 haben wir uns zum Ziel gesetzt, die 100 Millionen Euro-Umsatzmarke zu knacken und die Ergebnismarge weiter deutlich auszubauen. Auf Basis des Bereinigten EBIT, bei dem wir lediglich akquisitionsbedingte Sondereffekte herausrechnen, soll die Ergebnismarge dabei auf über 15% gesteigert werden. Doch das ist nur ein Meilenstein auf unserem Wachstumspfad. Mit unseren Themen Business Service Management und Knowledge Management / Social Media haben wir zwei zentrale Trendmärkte der Zukunft besetzt, die uns auch über 2017 hinaus ein starkes Unternehmenswachstum bescheren werden. Daher schaue ich mit großem Optimismus auf die kommenden Jahre, die vor uns liegen.

Herr Oberschmidt, vielen Dank für das Gespräch.

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