Die Gemüter haben sich nach dem historischen Kurssturz bei der Aktie des größten US-amerikanischen Krankenversicherers UnitedHealth inzwischen beruhigt. Die Bullen scheinen peu à peu wieder das Kommando beim Dow-Jones-Titel zu übernehmen. Eine Abstufung von Baird, die in dieser Woche über den Ticker lief, hat die Aktie mehr als weggesteckt.
Analyst Michael Ha von Baird hat das Papier auf "Neutral" abgestuft und den fairen Wert von 356 Dollar auf nun 312 Dollar reduziert. Damit liegt der Zielkurs 6,50 Dollar unter dem gestrigen Schlusskurs.
„Unsere Due-Diligence-Ergebnisse lassen genügend Zweifel an OptumHealth aufkommen, um uns eine Pause in Bezug auf die langfristige Story zu erlauben“, begründet Ha sein Downgrade. Der Baird-Analyst stellt zudem das Ausmaß der Sanierungsbemühungen infrage, die erforderlich seien, um ein potenziell längerfristiges strukturelles Problem zu beheben, „wenn OptumHealth sich zu sehr auf die Risikokodierung verlassen habe".
"Im Laufe der Zeit sind wir optimistisch, dass UnitedHealth diesen Gegenwind bewältigen kann und möglicherweise eine Erholung der Wirtschaftlichkeit von OptumHealth sieht, aber die Situation könnte sich mit der letzten Phase der Einführung von v28 verschlechtern, bevor sie besser wird", so Baird-Analyst Ha. Bei v28 handelt es sich um ein spezielles Risikomodell im Rahmen von Medicare Advantage, das von den Centers for Medicare & Medicaid Services (CMS) eingeführt wurde. Dieses Modell regelt die Erstattungspraxis für bestimmte medizinische Diagnosen.
Die Aktie von UnitedHealth konnte sich um die Marke von 300 Dollar stabilisieren. In den zurückliegenden beiden Handelstagen konnte sich der Titel sogar leicht von der runden Marke nach oben absetzen.
Auch wenn sich eine charttechnische Stabilisierung bei der Aktie von UnitedHealth abzeichnet, sollten Anleger nicht voreilig handeln. Die Zahlen zum zweiten Quartal, die am 29. Juli vorgelegt werden, sollten abgewartet werden. Dann sollte das Unternehmen mehr Licht ins Dunkel bringen.