Vor der Hauptversammlung der Unicredit am morgigen Donnerstag (12. Januar) nimmt die geplante Milliarden-Kapitalerhöhung Gestalt an. Insidern zufolge sollen die neuen Anteile mit einem satten Rabatt ausgegeben werden. Ein Großaktionär hat bereits seine Unterstützung zugesagt.
Wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertrauten Personen meldet, erwägt die kriselnde Großbank, die neuen Aktien zu einem Preis zwischen 1,20 und 1,30 Euro auszugeben. Eine endgültige Entscheidung sei diesbezüglich aber noch nicht gefallen.
Derweil hat Aabar Investments – mit einem Anteil von fünf Prozent der zweitgrößte Unicredit-Aktionär – die Teilnahme an der Kapitalerhöhung zugesagt. Um einer Verwässerung der bestehenden Beteiligung entgegenzuwirken werde sich der Staatsfonds von Abu Dhabi mit 650 Millionen Euro beteiligen, sagte Luca Cordero di Montezemolo, Vertreter von Aarbar im Unicredit-Aufsichtsrat.
Wichtige Entscheidung
Im Rahmen der Hauptversammlung sollen die Investoren am Donnerstag über die 13 Milliarden Euro schwere Kapitalerhöhung sowie den geplanten Reverse-Split abstimmen. Geben die Aktionäre grünes Licht, beginnt für Unicredit-Chef Mustier ein Roadshow-Marathon, mit dem er vor allem bei institutionellen Investoren um Unterstützung werben will.
Viel Zeit hat er dafür nicht – bereits kurz nach der Vorlage der vorläufigen Zahlen am 9. Februar soll der Startschuss für die größte Kapitalerhöhung in der italienischen Geschichte fallen. Bis Ende Juni 2017 soll die Maßnahme über die Bühne gebracht werden.
Anleger halten sich zurück
Der Mitte Dezember vorgestellte Sanierungsplan hat der Unicredit-Aktie zwischenzeitlich kräftigen Auftrieb verliehen, inzwischen scheint das Aufwärtspotenzial jedoch erschöpft. Ohnehin hat DER AKTIONÄR große Zweifel, ob die von Konzernchef Mustier in Aussicht gestellten Ziele mit den geplanten Maßnahmen erreicht werden können. Anleger sollten die Aktie weiterhin meiden.