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14.03.2022 Michael Schröder

Top-Gewinner Deutz: Überraschende Dividende, Wasserstoff-Motor und Lieferengpässe im Fokus – die Hintergründe!

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Deutz

Deutz traut sich angesichts des Kriegs in der Ukraine und weltweiter Lieferengpässe nur einen Ausblick auf das laufende Jahr unter Vorbehalt. Zwar seien keine direkten Lieferanten in den Regionen ansässig und das Umsatzvolumen von geringem Umfang, teilte der Motorenhersteller mit. Indirekt seien die Folgen für das Geschäft allerdings nicht vorhersehbar. Eine Nachricht kommt bei den Anlegern dagegen richtig gut an.

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Im abgelaufenen Jahr hatte Deutz seinen Umsatz deutlich nach einem coronabedingt schwachen Vergleichsjahr gesteigert. Nach knapp 1,3 Milliarden Euro erhöhte das Management den Erlös auf 1,62 Milliarden Euro. Im vergangenen Jahr spielte Deutz die hohe Investitionsbereitschaft seiner Kunden in die Karten. Darüber hinaus profitierte das Unternehmen von sogenannten Vorzieheffekten: Kunden bestellten eifrig, weil sich infolge von weltweiten Material- und Lieferengpässen die Bestellfristen verlängerten und Preise dadurch stiegen.

Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag bei 37,2 Millionen Euro nach minus 74,7 Millionen im Vorjahr. Die Zahlen fallen damit wie vom Vorstand prognostiziert aus, liegen aber immer noch nicht auf dem Vorkrisenniveau aus dem Jahr 2019. Unter dem Strich verdiente Deutz 38,2 Millionen Euro und schaffte damit wieder den Sprung in die Gewinnzone.

Ohne die Auswirkungen des Krieges rechnet Deutz mit einer Umsatzerhöhung auf 1,7 bis 1,85 Milliarden Euro sowie mit einer höheren EBIT-Marge von 3,5 bis 5,5 Prozent. „Die Versorgungssituation ist weiterhin angespannt und wir rechnen mit weiterem Margendruck auch über die Supply Chain. Gleichzeitig kann niemand die wirtschaftlichen Auswirkungen des Russland-Ukraine-Kriegs vorhersehen. Daher stellen wir uns auf ein herausforderndes Jahr ein“, so der neue Interims-Konzernchef Sebastian Schulte. Zur Erinnerung: Der Manager tritt das Amt in einer besonders turbulenten Zeit an, nachdem der Vorstandsvorsitzende Frank Hiller nach Differenzen über den Umgang mit Vorgaben für mehr Frauen seinen Posten räumen musste.

An dem Erfolg des Vorjahres sollen auch die Anteilseigner teilhaben: Als Dividende will Deutz 15 Cent je Aktie (Rendite: 2,8 Prozent) auszahlen, nachdem die Ausschüttung 2019 infolge der Corona-Pandemie gestrichen und 2020 wegen des Bilanzverlustes kein Thema war. Mit der Ankündigung nun will das Unternehmen umgerechnet 18,1 Millionen Euro an seine Aktionäre weitergeben.

Ebenfalls interessant: Ab 2024 soll bei Deutz ein Wasserstoffmotor in Serie gehen, bei dem Wasserstoff nicht in einer Brennstoffzelle zu Strom umgewandelt, sondern direkt verbrannt wird. Vorteil: Wasserstoffmotoren haben zwar kein hohes Drehmoment, können aber große Massen bewegen und dürften damit vor allem im Schienenverkehr eingesetzt werden. Anfang 2022 soll aber zunächst ein Stromerzeugungsaggregat betrieben werden, ehe es dann auf die Schiene geht.

Experten gehen davon aus, dass baugleiche Modelle in der Nutzfahrzeugbranche in Zukunft mit verschiedenen Antrieben betrieben werden können – dass also Wasserstoffmotoren sowie batterieelektrische und brennstoffzellenbasierte E-Motoren parallel verbaut werden. Die beste aller Welten für Deutz, in der die Entwicklung eines klassischen Dieselmotors bald keinen Platz mehr haben wird.

Deutz (WKN: 630500)

Die Anleger greifen bei der zuletzt arg gebeutelten Aktie wieder zu. Inwieweit sich mögliche Lieferengpässe als Belastungsfaktor erweisen, ist aktuell schwer einzuschätzen. Ein Großteil der Belastungen könnte durch den jüngsten Rücksetzer aber bereits im Kurs eingearbeitet worden sein. Die Aktie notiert noch rund 40 Prozent unter dem Mehrjahreshoch von knapp 8,50 Euro im vergangenen September. Beruhigt sich das Marktumfeld und bleiben größere Probleme bei der Versorgung mit Bauteilen aus, könnte sich die Aktie in den kommenden Wochen weiter von ihren Tiefstständen lösen.

(Mit Matrial von dpa-AFX)

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