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Thyssenkrupp: Neue Woche, neuer Ärger

Thyssenkrupp: Neue Woche, neuer Ärger
Foto: TBE/iStockphoto
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Michael Diertl 25.10.2024, 15:21 Michael Diertl

Dem ohnehin schwer gebeutelten Industriekonzern Thyssenkrupp steht neuer Ärger bevor. Die Gewerkschaft IG Metall droht in der deutschen Metall- und Elektroindustrie mit Warnstreiks ab dem kommenden Dienstag. Die Aktie des Industriekonzerns hat sich seit Jahresbeginn in etwa halbiert – und ein Ende der Misere ist bislang nicht in Sicht.

"Unsere Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben haben das hohe Bedürfnis, den Arbeitgebern den Ernst der Lage zu demonstrieren. Warnstreiks in den Betrieben sind jetzt nötig, damit sich am Verhandlungstisch etwas deutlich und schnell bewegt", sagte Tarif-Vorständin Nadine Boguslawski gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. "Niemand will, dass die Tarifrunde zur Hängepartie wird."

Die Friedenspflicht der Flächentarifverträge für zusammen rund 3,9 Millionen Beschäftigte läuft am Montag um Mitternacht ab. Bislang haben die Tarifpartner in zwei Verhandlungsrunden keine Annäherung erreicht. Die IG Metall fordert sieben Prozent mehr Geld innerhalb eines Jahres, während die Metallarbeitgeber 3,6 Prozent in einem Zeitraum von 27 Monaten angeboten haben. Die erste Stufe von 1,7 Prozent soll im Juli 2025 greifen. Die Unternehmen verweisen auf schwache Produktionswerte und fehlende Aufträge.

Boguslawski weist das vorliegende Angebot als "zu dürftig" zurück. "Ein Angebot mit einer erst späten Entgelterhöhung, das nicht einmal die erwartete künftige Inflation ausgleicht, ist für die Beschäftigten inakzeptabel", sagt sie. Die Menschen bräuchten Perspektiven und Geld zum Ausgeben, was auch der Binnenkonjunktur zugutekäme. Die Arbeitgeber müssten mit schnellen und spürbaren Entgeltsteigerungen gerade jetzt ihren Beitrag gegen das "Angst-Sparen" leisten.

Aus Sicht des Gesamtmetall-Hauptgeschäftsführers Oliver Zander machen die Warnstreiks eine Einigung schwieriger: "Die IG Metall schürt unrealistische Erwartungshaltungen, statt ihren Mitgliedern die schlechte Lage zu vermitteln." Die Metall- und Elektro-Industrie befinde sich im freien Fall und weder in diesem noch im nächsten Jahr sei eine Trendwende abzusehen. Bei den Verhandlungen ist nun die IG Metall am Zug. "Nur so bestehen schnelle Einigungschancen, denn der Kompromiss ist das Prinzip."

Thyssenkrupp (WKN: 750000)

Die Aktie von Thyssenkrupp reagiert am Freitag nicht auf die potenziellen Streiks. Diese sind verglichen mit den übrigen Problemen wohl auch zu vernachlässigen. DER AKTIONÄR rät angesichts der desaströsen Gesamtsituation weiterhin viel Abstand zu halten.

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Thyssenkrupp.

mit Material von dpa-AFX

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