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Tesla: Setzt Musk die falschen Prioritäten?

Tesla: Setzt Musk die falschen Prioritäten?
Foto: Frederic Legrand - COMEO/Shutterstock
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07.06.2024, 07:15 ‧ Tim Thiemann

Am 13. Juni steigt die Hauptversammlung bei Tesla. Dann wird der Streitpunkt zwischen den Aktionären und dem Tesla-CEO Elon Musk um dessen Gehaltspaket geklärt. Doch nur rund eine Woche vor der Hauptversammlung gibt es Medienberichte, wodurch sich einige Aktionäre erneut auf den Schlips getreten fühlen.

Vor wenigen Tagen berichtete CNBC, dass Tesla viele der bestellten KI-Beschleuniger Chips an X und deren KI-Tochter xAI abgegeben habe.

„Elon priorisiert X für die Bereitstellung des H100 GPU-Clusters gegenüber Tesla, indem er 12.000 der ursprünglich für Tesla vorgesehenen GPUs stattdessen auf X umleitet", heißt es bei CNBC. „Im Gegenzug sollten die für Januar und Juni geplanten ursprünglichen X-Bestellungen von 12.000 H100 an Tesla umgeleitet werden." 

Der CEO selbst begründet sein Vorgehen aber mit einem Platzproblem. So habe Tesla schlichtweg keinen Platz, um die Nvidia-Chips zu lagern. „Die Süderweiterung von der Giga Texas ist fast abgeschlossen. Sie wird 50.000 H100 für das FSD-Training (Full Self Driving) beherbergen."

Setzt Musk die Vision aufs Spiel?

Dies stößt vielen Tesla-Aktionären vor dem Kopf. Denn die Nvidia-GPUs werden bei Tesla für das autonome Fahren, das geplante Robotaxi und dem Supercomputer „Dojo“ benötigt. Dafür hatte Musk erst Ende April auf X verkündet, dass der Elektroautobauer im Jahr 2024 rund 10 Milliarden Dollar für KI-Training investieren wird.

Für Viele Investoren sowie Elon Musk ist Tesla mehr als nur einen Autobauer. Sie sehen den Konzern mehr als ein KI- und Robotik-Unternehmen an. Gerade um hier zu wachsen und Vorreiter zu sein, hatte Tesla für 500 Millionen Dollar einen Supercomputer Namens „Dojo“ gebaut. Für den Supercomputer und dem KI-Traum hat der Konzern aktuell rund 35.000 H100-Chips. Im Vergleich zu anderen KI-Riesen wie Meta, Microsoft oder Alphabet sind das allerdings wenig, weshalb der Autobauer bis zum Ende des Jahres seine Position auf 85.000 aufstocken möchte.

Das jetzt aber eine Bestellung erst etliche Monate später bei Tesla ankommt, sorgt bei den Anlegern für Unmut. Denn es geht hier um die Zukunft des Unternehmens. Aktuell machen die Autoverkäufe noch rund 80 Prozent des Umsatzes aus. Dies wird sich aber in Zukunft auf andere Bereiche des Unternehmens verschieben schätzte Morgan Stanley in einer Studie im September 2023. Denn allein „Dojo“ soll den Unternehmenswert in der Zukunft um bis zu 500 Milliarden Dollar steigern können. 

Morgan-Stanley-Analyst Adam Jonas geht davon aus, dass der Umsatz des Geschäftsbereichs Software und Dienstleistungen sich bei Tesla bis 2040 auf 335 Milliarden Dollar mehr als verdoppeln und der Anteil an den Konzernerlösen von derzeit 30 auf 60 Prozent steigen werde.

Tesla ist keine laufende Empfehlung des AKTIONÄR. Die Unsicherheiten rund um die Hauptversammlung und die negativen Nachrichten überwiegen bei Tesla aktuell. Deshalb drängt sich derzeit kein Einstieg auf.

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Tesla.

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Tesla.

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