Tesla hat jüngst starke Auslieferungszahlen veröffentlicht (DER AKTIONÄR berichtete). Damit die Quoten trotz auslaufender Subventionen auch künftig stimmen, plant der Autobauer laut Medienberichten, am heutigen Dienstag ein abgespecktes Model Y vorzustellen. DER AKTIONÄR verrät, was über die neue Version bereits im Vorfeld bekannt ist.
Mit dem günstigeren Model Y will Tesla den Wegfall der lukrativen US-Steuergutschrift kompensieren und gleichzeitig neue Käufer ansprechen. Die neue Basiskonfiguration des Model Y wird mit reduzierter Ausstattung und einfacheren Materialien ausgestattet, um den Einstiegspreis spürbar zu senken.
Bloomberg beruft sich dabei auf Insider-Quellen, die mit der Planung vertraut sind. Ziel sei es, den Preisvorteil für US-Käufer wiederherzustellen, der durch das Auslaufen der bundesstaatlichen Steuergutschrift von bis zu 7.500 Dollar verloren geht. Diese Förderung, die im Rahmen des Inflation Reduction Act gewährt wurde, ist seit diesem Monat passé – ein Rückschlag für alle E-Autobauer.
Abzuwarten bleibt jedoch, wie viel Euphorie rund um das abgespeckte Model Y bereits eingepreist ist: Der Markt hat die Ankündigung bereits vorab belohnt. Nach einem Wochenende voller Andeutungen in den sozialen Medien von Tesla – inklusive kryptischer Posts auf Plattformen wie X – kletterte der Tesla-Aktienkurs am Montag um 5,4 Prozent.
In der jüngsten Quartalsbilanzkonferenz im Juli hatte Tesla-CEO Elon Musk bereits angedeutet, dass die Fertigung eines günstigeren Modells angelaufen ist. Tatsächlich begann die Produktion bereits im Juni in den Werken in Fremont und Shanghai. Doch die Führung setzt auf Timing: Die signifikante Steigerung der Stückzahlen wurde bewusst aufgeschoben, bis die Steuergutschrift endet. „Wir wollten den maximalen Nutzen aus den Fördermitteln ziehen, bevor wir den Preis drücken“, so ein Zitat aus der Konferenz, das die strategische Weitsicht des Konzerns unterstreicht.
Diese Entscheidung könnte Tesla vor Konkurrenz wie BYD oder Ford schützen, die ebenfalls unter dem Verlust der Subventionen leiden. Analysten sehen darin ein klares Signal: Tesla priorisiert Volumenwachstum und Marktdominanz, auch wenn es kurzfristig die Margen belastet. „Der Einstiegspreis könnte unter 40.000 US-Dollar fallen, was den Model Y wieder attraktiv für Massenmärkte macht“, prognostiziert Bloomberg.
Derzeit notiert die Aktie bei rund 450 Dollar. Damit rückt das Rekordhoch von 488,54 Dollar wieder in Sichtweite.
Der nächste wichtige Termin bei Tesla werden nun die Quartalszahlen, die am 22. Oktober veröffentlicht werden. Im Vorfeld drängt sich ein Neueinstieg aktuell nicht auf.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Tesla.
07.10.2025, 07:40