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29.04.2022, 14:22
Ford fordert den Elektroauto-Pionier Tesla heraus. CEO Jim Farley will in naher Zukunt mehr Elektrofahrzeuge zu verkaufen als der Branchenführer. Ein realistisches Ziel?
Ford-CEO Jim Farley hat ehrgeizige Pläne. Er will mit Ford Motor im Rennen um die weltweite Marktführerschaft im boomenden Markt für Elektroautos Tesla überholen. Dieses Ziel ist das ehrgeizigste, das sich der Detroiter Autohersteller in seinem EV-Vorstoß gesetzt hat. Farley sagte bereits vor Monaten, dass Ford bis Mitte des Jahrzehnts hinter Tesla die Nummer 2 bei den Verkäufen von Elektrofahrzeugen sein will.
Farley will mit Ford bis 2023 rund 600.000 Elektroautos herstellen, darunter 150.000 des E_Pickups F-150 Lightnings und 200.000 Ford Mach-E Crossover. Zum Vergleich: Tesla hat im vergangenen Jahr mehr als 930.000 Elektroautos ausgeliefert.
"Alles, was wir kontrollieren können, sind die nächsten vier Jahre, der nächste Produktzyklus", sagte Farley vor wenigen Tagen und verwies auf kommende, neue Produkte sowie Investitionen in neue Fahrzeugbatterien und Technologien.
Ein Ass im Ärmel hat Farley sicherlich mit dem Elektro-Pickup F-150 Lightning. Ford fährt aufgrund der extrem hohen Nachfrage derzeit die Produktion schneller hoch als die Konkurrenten Rivian Automotive und General Motors. Zur Erinnerung: Die Zahl der Vorbestellung liegt bei sportlichen 200.000 Stück!
Dennoch: Im Kampf um die Pole Position im E-Mobility-Segment wird Tesla die Nase vorne behalten. Dahinter kämpfen GM, VW und Ford um die Plätze. GM hat dabei sicherlich mit der Robo-Taxi-Tochter Cruise die Nase vorne. Alle drei Hersteller müssen jedoch im Software-Bereich deutlich aufrüsten. Hier ist Tesla weit voraus. „Tesla verseht IT und damit Software und Hardware – also Halbleiter – deutlich besser als die anderen Autobauer“, sagt Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer gegenüber dem AKTIONÄR.
Heißt: Ford wird sich strecken müssen, um nicht nur die eigenen, sondern nach den jüngsten Aussagen von CEO Farley auch die mittlerweile hohen Erwartungen der Analysten zu erfüllen.
"Die Q1, 2022 Ergebnisse zeigen, dass Tesla in der Welt der Scales angekommen ist. Tesla dominiert damit von der Kostenseite den Markt für Elektroautos und das ist der ganz große Zukunftsmarkt. Die Scale-Vorteile werden noch steigen und neue Produkte sind für später in der Pipeline. Und es sieht ganz so aus, als würde Elon Musk auch das klassische Autobauer-Vielfalts-Dogma auf den Kopf stellen“, bringt es Auto-Experte Dudenhöffer auf den Punkt.
GM ist mit dem Produktportfolio auf dem aktuellen Niveau eine Spekulation wert. Auch bei Volkswagen stimmt die Elektro-Strategie, jedoch hapert es mit dem Hochfahren der Produktion im E-Mobility-Segment. Auch die Abhängigkeit vom chinesischen Automarkt mit der deutlich zunehmenden Konkurrenz könnte ein Problem darstellen.
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