Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke hat vor zu viel Skepsis gegenüber dem geplanten Milliardenprojekt der Fabrik von US-Elektroautobauer Tesla gewarnt. "Ich hoffe sehr, dass das Signal, das dieses Ansiedlungsvorhaben nicht nur für Brandenburg, sondern für ganz Deutschland aussendet, nicht durch übertriebene Bedenken gefährdet wird", sagte Woidke der Berliner Morgenpost (Montag). "Deutschland muss auch in Zukunft eine starke Industrienation bleiben." Er kündigte an: "Wir sind aktuell in Gesprächen mit Industrieunternehmen über weitere Ansiedlungen." Brandenburg wolle Gewinnerregion der 2020er Jahre sein. Man darf gespannt sein, ob nach den Querelen Tesla tatsächlich erst der Anfang für neue Ansiedlungen darstellt.
Derweil ist der erste Teil der Rodung für die geplante Fabrik von US-Elektroautobauer Tesla in Grünheide nahe Berlin nahezu abgeschlossen. Nur einzelne Bäume standen am Sonntag nach Polizeiangaben noch. Am Sonntag waren keine Arbeiten geplant. Auf zwei Bäumen waren zudem Fledermäuse entdeckt worden, sie sollen nach ihrem Winterschlaf aber anderswo untergebracht werden. Der erste Teil des Baumfällens umfasste rund 90 Hektar. Die "B.Z." aus Berlin berichtete am Sonntag über die Rodung. Erst am Donnerstag hatte das Oberverwaltungsgericht (OVG) Berlin-Brandenburg den vorübergehenden Stopp nach Eilanträgen zweier Umweltverbände wieder aufgehoben. Tesla will in Grünheide ab dem nächsten Jahr bis zu 500.000 Fahrzeuge im Jahr vom Band rollen lassen.
Die Aktie von Tesla ist so oder so derzeit auf der Gewinnerspur. Erst vor Kurzem hat das Papier bei 968,99 Dollar ein neues Rekordhoch markiert. Die aktuelle Bewertung ist zwar überdimensional hoch, doch gibt es auch kein wirkliches Vergleichsunternehmen am Markt. Und die Zukunftsaussichten sind stark – auch außerhalb des reinen Elektroautos. AKTIONÄR-Leser haben zuletzt einen Teil ihrer Gewinne von mittlerweile mehr als 280 Prozent seit der Empfehlung eingestrichen. Den Rest kann man nun langfristig laufen lassen. Kurzfristig wird allerdings die allgemeine Marktschwäche auch an Tesla nicht vorübergehen.
(Mit Material von dpa-AFX)