Die Tesla-Aktie gerät zum Wochenbeginn kräftig unter die Räder. Grund ist die Ankündigung von CEO Elon Musk, eine neue politische Partei zu gründen (DER AKTIONÄR berichtete). Das kommt bei den ohnehin schon leidgeprüften Anlegern gar nicht gut an. Der Druck auf das Papier nimmt weiter zu.
Der exzentrische CEO kündigte am Wochenende via X an, mit der „America Party“ sowohl gegen Republikaner als auch Demokraten antreten zu wollen. Der Fokus liege in den nächsten 12 Monaten auf den Sitzen im Repräsentantenhaus und im Senat. Eine spätere Unterstützung eines Präsidentschaftskandidaten schloss Musk am Sonntag nicht aus.
Die Reaktion am Markt ließ nicht lange auf sich warten: Im vorbörslichen Handel am Montag stürzte die Tesla-Aktie um bis zu 7,6 Prozent ab. Sollte sich dieser Verlust im regulären Handel bestätigen, wäre es der größte Tagesverlust seit Anfang Juni, als es erstmals zum Bruch zwischen Musk und Präsident Donald Trump kam. Die Papiere des E-Autobauers haben in diesem Jahr bereits rund 20 Prozent an Wert verloren, da Musks politische Aktivitäten das Ansehen von Tesla bei den Autokäufern zunehmend belasten.
Analysten schlagen Alarm
„Die Anleger sind die Ablenkungen leid, und das ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, an dem das Geschäft Musks Aufmerksamkeit am dringendsten benötigt“, schrieb Jed Dorsheimer, Analyst bei William Blair, in einer Notiz am Montag. Er sieht nur Nachteile in Musks erneutem Ausflug in die Politik und stufte die Tesla-Aktie daher auf „Hold“ herab.
„Der Vorstand wird sich einschalten müssen“, zeigte sich auch Dan Ives, Analyst bei Wedbush Securities, gegenüber Bloomberg Television frustriert. Als bekennender Tesla-Bulle fügte er hinzu: „Er beginnt nun, eine Grenze zu überschreiten.“
Die Sorgen der Anleger sind nicht unbegründet. Teslas Kerngeschäft schwächelt. Die weltweiten Fahrzeugverkäufe sanken in den ersten beiden Quartalen des Jahres um jeweils 13 Prozent, womit der Autohersteller auf den zweiten jährlichen Rückgang in Folge zusteuert. Selbst die Einführung einer neuen Version des Bestsellers Model Y konnte den Abwärtstrend bei den Auslieferungen in den letzten drei Monaten nicht stoppen.
Gebrochenes Versprechen?
Musks Vorstoß in die Politik steht im krassen Widerspruch zu seinen Aussagen während der letzten Bilanzvorlage im April. Damals versprach er den Anlegern, nach dem Ende seiner Arbeit für die Trump-Regierung wieder „deutlich mehr“ Zeit für Tesla aufzuwenden.
Elon Musks politische Ambitionen kommen zur Unzeit. Während das Kerngeschäft von Tesla mit sinkenden Absatzzahlen und zunehmendem Wettbewerb kämpft, sorgt der CEO für eine neue, massive Störquelle. Die aktuelle Nervosität des Marktes ist nachvollziehbar. Anleger sollten vorerst an der Seitenlinie bleiben.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Tesla Inc..
07.07.2025, 15:20