Die US-Börsenaufsicht klagt seit Donnerstag gegen Elon Musk. Die Tesla-Aktie krachte daraufhin um 13 Prozent nach unten. Heute dreht der Titel und schießt 15 Prozent nach oben. Die heutige Kurs-Achterbahnfahrt hat einen Grund: Musk darf Tesla-CEO bleiben.
Nur zwei Tage nach der Pressekonferenz teilte die SEC am Samstag mit, dass Musk innerhalb von 45 Tagen als Chairman zurücktreten muss. Seine Position als CEO ist davon allerdings nicht betroffen. Die Meldung kommt überraschend, denn noch am Donnerstag schlug Musk einen Deal mit der SEC aus. Der neue Deal ist fix, meldet die Börsenaufsicht.
Millionen-Strafe
Neben der Teil-Entmachtung stellt die SEC weitere Auflagen. Die Position als Chairman muss von einer unabhängigen Person eingenommen werden. Musk selbst bleibt für drei Jahre gesperrt. Außerdem muss Tesla zwei neue, unabhängige Direktoren in den Verwaltungsrat aufnehmen.
Auch finanziell geht des sowohl dem Unternehmen als auch Musk zur Kasse gebeten. Beide müssen eine Strafe von jeweils 20 Millionen Dollar zahlen. Mit dem Geld werden Tesla-Anleger entschädigt, erklärt die SEC.
Steven Peikin (Co-Direktor der SEC) fasst den Hintergrund für die an Musk und Tesla gestellten Bedingungen zusammen: „Sämtliche Strafen und Auflagen dienen dazu, weitere Marktstörungen und Schäden an Tesla-Anlegern zu verhindern.“
Wilder Ritt
Druch den Chairman-Wechsel dürfte endlich etwas Ruhe in Musks Twitter-Account und damit auch in die Tesla-Aktie einkehren. Die Anleger scheinen jedenfalls erleichtert über die schnelle Einigung zwischen der SEC und Musk zu sein. Die Tesla-Aktie ist vorbörslich 15 Prozent im Plus und steht bei 265 Euro – exakt das Niveau vor der Klage-Meldung am Donnerstag.
Der Fokus richtet sich jetzt wieder auf die Produktionszahlen, die vermutlich morgen veröffentlicht werden. Das in der Regel sehr gut informierte Internetportal Electrek geht davon aus, dass die Untergrenze des Model-3-Produktionsziels von 50.000 bis 55.000 Stück schon zwei Tage vor Ende des dritten Quartals erreicht wurde.
Ganz ausgestanden hat Musk die Behörden-Ermittlungen aufgrund seines zweifelhaften Privatisierungs-Plans allerdings noch nicht. Denn auch das US-Justizministerium führt aktuell Untersuchungen durch, die in eine Strafermittlung führen könnten.