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22.01.2015 Michael Schröder

Tele Columbus kommt an die Börse: Kaufen und übernehmen lassen!

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Neue Dimension: Tele Columbus erhöht die Surfgeschwindigkeit in seinem Netz. Die Berliner wollen ab April Downloadgeschwindigkeiten von 400 Megabit pro Sekunde anbieten – doppelt so viel wie andere Kabelnetzbetreiber. Auch in Sachen Börsengang drückt die Gesellschaft auf die Tube. Am morgigen Freitag ist es soweit.

Die Tele Columbus AG hat den Ausgabepreis auf zehn Euro je Aktie festgelegt. Er liegt damit in der Mitte der Preisspanne von acht Euro bis zwölf Euro je Aktie. Das Angebot war zum Ausgabepreis deutlich überzeichnet. Der Handelsstart ist für den 23. Januar geplant. 

Insgesamt werden 51 Millionen Aktien platziert, davon 33,3 Millionen neue Aktien aus einer Kapitalerhöhung, 14,4 Millionen aus dem indirekten Besitz der Alteigentümer – ehemalige Gläubiger, die im Zuge der Sanierung Kredite in Eigenkapital getauscht hatten. Für sie ist es der dritte Versuch, sich von der Firma zu trennen. Ein Verkauf an den deutschen Marktführer Kabel Deutschland für gut 600 Millionen Euro war 2013 am Widerstand des Bundeskartellamts gescheitert. Zudem wurde ein erster IPO-Versuch im Oktober gestoppt, weil die Börsen auf Talfahrt gegangen waren.

Dem Unternehmen fließen 333 Millionen Euro aus dem Verkauf neuer Aktien (exklusive möglicher Erlöse aus der Greenshoe-Option von bis zu zehn Prozent des Angebots der neuen Aktien) zu. Bei vollständiger Ausübung der Greenshoe-Option liegt der Gesamterlös der Gesellschaft damit bei 367 Millionen Euro. Mindestens 250 Millionen Euro der zufließenden Mittel werden dem Vernehmen nach für die Rückführung der Verbindlichkeiten eingesetzt, um Zinskosten zu sparen. Mit den übrigen Erlösen soll die Infrastruktur ausgebaut und das Kundenwachstum angekurbelt werden. Neue Impulse sind überfällig. Die Umsätze der defizitären Gesellschaft stagnierten zuletzt.

Tele Columbus versorgt rund 1,7 Millionen Haushalte, vorwiegend in den neuen Bundesländern (Kabel Deutschland: 8,3 Millionen, Unitymedia 7,1 Millionen). Dabei gelingt es den Berlinern, immer mehr digitale Programmpakete, Telefon- oder Internetzugänge zu verkaufen. Der monatliche Erlös pro Kunde konnte von 13,30 auf 14,10 Euro verbessert werden. Die nächste Zielmarke liegt bei 17 Euro. Kabel Deutschland verdient je Kunde im Schnitt 18,16 Euro.

Die Investitionen in neue Technologien und die Marketingkosten werden das Ergebnis unterm Strich zunächst weiter im roten Bereich halten. Nicht wenige Experten rechnen aber – wie schon bei Kabel Deutschland – mit einem Übernahmeangebot eines Wettbewerbers. Die Aktie des Marktführers hat ihren Wert seit dem IPO vor fünf Jahren mehr als verfünffacht. Anleger mit Weitblick bauen daher nach dem Börsenstart um zehn Euro eine erste Position auf.

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