+++ 5 heiße Tech-Aktien aus der zweiten Reihe +++
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01.01.2019 Benedikt Kaufmann

Spotify oder Tencent Music – Wer ist der große Profiteur des Megatrends?

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Musik zu hören, heißt heutzutage oft, Musik zu streamen. Der neue Medientrend bringt dabei auch neue Aktien an die Börse. Im April war Spotify an der Reihe – vor wenigen Wochen folgte Tencent Music Entertainment. Einer der beiden Börsenneulinge ist nach Ansicht des AKTIONÄR ein klarer Kauf. Also Ohren auf:

Rennen um Nutzer

Radio, CDs und sogar Apples iTunes sind schon lange nicht mehr angesagt. Die beste und dank des Smartphones auch die einfachste Art, heutzutage Musik zu hören, sind Streamingdienste. Mittels Bluetooth oder der guten alten 3,5mm-Klinke lässt sich das Smartphone einfach mit der Anlage im Wohnzimmer, dem Soundsystem im Auto oder einem Kopfhörer verbinden. Die Lieder liefert dann die Cloud. Einzige Voraussetzung – eine Internetverbindung.

Langsam, aber stetig löst das Streamingmodell die traditionelle Art, Musik zu hören, ab. Unterschiedliche Anbieter wie Apple Music, Spotify oder Tencent Music Entertainment (TME) liefern sich dabei ein Rennen um die Nutzer. Zu unterscheiden ist dabei stets zwischen zahlendem und nicht-zahlendem Nutzer. Denn die meisten Streamingplattformen fahren doppelgleisig. Zum einen bieten sie ein kostenloses Modell, das in der Regel durch Werbung finanziert wird. Zum anderen wird ein monatliches Abomodell angeboten.

Spotify ist mit 87 Millionen Premium-Nutzern ganz klar die Nummer 1. Auf Platz 2 liegt Apple Music mit 56 Millionen Abonnenten. Richtet man seinen Blick jedoch auf die Gesamtzahl der Nutzer, kann keiner der westlichen Streamingdienste mit TME mithalten. Der Börsenneuling verfügt über 800 Millionen monatlich aktive Nutzer, die sich auf vier Musik-Apps namens QQ Music, Kugou, Kuwo und WeSing verteilen. Damit sind die Chinesen viermal größer als Spotify mit nur 191 Millionen monatlich aktiven Nutzern.

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Weshalb TME dann nicht mit einem Vielfachen von Spotify bewertet ist, hat einen einfachen Grund: Während bei Spotify 46 Prozent der gesamten Nutzer für den Dienst zahlen, sind es bei TME nur 3,6 Prozent.

Hürden überwinden

Und genau bei diesem Unterschied sieht DER AKTIONÄR eine attraktive Chance für Anleger: Denn die Unternehmensführung von TME stellte im Rahmen des Börsengangs vergangene Woche klar, wo das langfristige Ziel liegt: TME will Spotify in Sachen „Pay Ratio“ einholen und Vorstand Cussion Peng glaubt fest daran, dass dies gelingen wird.

Die große Hürde ist dabei das Verhältnis von Chinesen zum Urheberrecht. Für Musik wird in China kaum bezahlt – Musikpiraterie ist nicht die Ausnahme, sondern die Regel. Zum Vergleich: Der US-Musikmarkt ist etwa 45 Mal größer als der chinesische. Dabei sind die Chinesen gar nicht so musikscheu. Während weltweit 15 Stunden pro Woche Musik gehört wird, hört man im Reich der Mitte durchschnittlich 19 Stunden pro Woche.

Doch die Lage der Musikindustrie bessert sich langsam, nachdem auch die Regierung in Sachen Urheberrecht einschreitet. Echte Chancen, etwas zu ändern, hat jedoch TME. Der Börsenneuling hat es geschafft, den hoch fragmentierten chinesischen Musikmarkt für sich zu gewinnen. Über 80 Prozent der Streaming-Marktanteile entfallen auf TME. Wenn jetzt einzelne Titel oder ganze Alben hinter der Bezahlschranke verschwinden, hat das ein hohes Gewicht. Der Markt für illegale Musik wird rasant kleiner und es wird umständlicher, nach raubkopierter Musik zu suchen. Der Anreiz, unkompliziert einen geringen Beitrag für legale Inhalte zu zahlen, wird höher. Ein Trend, der sich auch bei TME deutlich zeigt: Von 16,6 Millionen Premium-Nutzern im Juni 2017 stieg die Anzahl um 40 Prozent auf 23,3 Millionen.

China-Aktie mit Potenzial

Gegenüber Spotify weist TME ein deutlich höheres Wachstumspotenzial auf. Zudem hat die Tencent-Tochter die Marktmacht bereits an sich gerissen und wirtschaftet profitabel, während Spotify mit hohen Marketingausgaben gegen Apple und Amazon um Nutzer kämpft. DER AKTIONÄR ist überzeugt: Ohne Handelskrieg stünde die Aktie deutlich höher. Dabei haben die Zölle kaum Auswirkungen auf die TME-Geschäfte.

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