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19.08.2020 Adam Maliszewski

Softbank: Warum CEO Masayoshi Son jetzt den Kurs wechselt

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Softbank
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Die Softbank Group Aktie legt im Tokioter Handel am Mittwoch zu. Mit dem Kursanstieg von über drei Prozent und einigen neuen Hinweisen zur Anlagepolitik zeichnet sich jetzt eine Neubewertung von Masayoshi Sons Hauptgeschäft ab.

Durch die turnusmäßige Meldung der Securities and Exchange Commission (SEC) wurde bekannt, Masayoshi Sons Softbank Group hat Zukäufe in Aktien der amerikanischen Hoch-Technologie getätigt. In der Liste finden sich auch Papiere wie Tesla, Alphabet, Netflix und Amazon. Insgesamt 25 verschiedene Aktienposition hat das SEC-Filing zum 30. Juni ausgewiesen.

Softbank (WKN: 891624)

Die getätigten Umsätze repräsentieren wohl eine Kehrtwendung in Masayoshi Sons Strategie. Bis zu 10 Milliarden sollen jetzt in börsengelistete Unternehmen aus dem Technologiesektor fließen, so die Agentur Bloomberg. Mit den im Quartal April bis Juni getätigten Zukäufen hat Softbank bei US-Techs einen Bestand an 3,9 Milliarden Dollar in der Bilanz.

Berücksichtigt man das günstige Niveau, so dürften bis Mitte August in den meisten Fällen dicke Buchgewinne auf die Positionen aufgelaufen sein. Daher rührt der Kurssprung bei der Softbank-Group-Aktie, die am Mittwoch knapp einem Test der 6000-Yen-Marke entkommen ist und den Tag deutlich im Plus bei bei 6.400 Yen abschließen konnte.


Mehr Shareholder-Value

Die Tatsache, dass Son so komfortabel mit der Liquidität bei seiner Haupt-Holding umgehen kann, lässt aber auch andere Schlüsse zu. Nicht die Schuldentilgung stand an erster Stelle, sondern der direkte Zugriff auf die „günstigen“ Kurslevel an der Wall Street, um Anlageentscheidungen auf Knopfdruck umsetzen zu können. Typischerweise benötigen Investments der Softbank sonst immer einen gewissen Vorlauf, lange Vertragsverhandlungen und dann die finale Umsetzung. Diese Prozedur erschien Son bei der konkreten Marktlage zu lang, er wollte direkt zugreifen. So kann es sein, dass die SEC-Filings in den kommenden Quartalen weitere Überraschungen für uns bereithalten werden. Softbank-Aktionäre dürfte das freuen, denn der Aktienkurs hat damit einen Fantasieschub von unerwarteter Seite bekommen.

Auf äußeren Druck einiger Investoren hatte Son die Zusage gegeben, dass Softbank bis zu 7 Prozent der ausstehenden Aktien zurückkaufen werde. Das Rückkaufprogramm startete im März 2020 und wird bis Mitte März 2021 abgeschlossen sein. Diese Zusage hatten ihm Schlüsselinvestoren abgerungen, die jeweils eine Beteiligung zwischen ein bis drei Prozent des Kapitals halten. Vor allem Anker-Investor Elliott drängte auf Umsetzung der Pläne, die letztendlich bei der Softbank Group einen Mittelabfluss von etwa 4,8 Milliarden Dollar bedeuten können. Doch unterm Strich werden Rückkäufe zu echten Kurstreibern.

Die Börse honoriert, dass Son offenbar genügend Mittel aus den Asset-Verkäufen bei seinen Beteiligungen generieren kann, um seine Aktionäre zufriedenzustellen und die Rückkäufe eigener Aktien durchzuführen. Gleichzeitig kommt Fantasie auf, dass die vorgehaltenen Cash-Positionen ausreichen, Schulden planmäßig zu tilgen und trotzdem direkte Investments an der Wall Street tätigen zu können. Anleger, die der Empfehlung von DER AKTIONÄR/ Ausgabe 18 gefolgt sind, bleiben investiert und lassen Gewinne laufen.

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