Alleine im laufenden Börsenjahr hat sich die Aktie von Siemens Energy um 100 Prozent verteuert. Seit Anfang Januar 2024 beträgt das Plus des zuvor allerdings arg gebeutelten Papiers sogar satte 730 Prozent. Um diesen bemerkenswert starken Kursanstieg zu rechtfertigen, muss der DAX-Konzern natürlich regelmäßig auch starke Zahlen liefern. Für das dritte Quartal des Fiskaljahres 24/25 gelang das.
So berichtete der Energietechnikspezialist über einen Zuwachs der Auftragseingänge von 10,4 Milliarden auf 16,6 Milliarden Euro. Auf vergleichbarer Basis - also ohne Währungs- und Portfolioeffekte - lag das Plus bei knapp 65 Prozent. Dabei verzeichnete die Windkrafttochter Siemens Gamesa dank zweier milliardenschwerer Großaufträge in der Ostsee sprunghafte Zuwächse. Das problembehaftete Geschäft mit Windkraftanlagen an Land soll auch wieder Fahrt aufnehmen: So seien die Vertriebsaktivitäten beim Nachfolgemodell der mit Qualitätsmängeln behafteten 5.X-Plattform aufgenommen worden.
Aber auch in den anderen Sparten legten die Auftragseingänge deutlich zu: So profitierte das Geschäft mit Gaskraftwerken von neuen Aufträgen aus den USA, die rund die Hälfte des gesamten Auftragseingangs von knapp 6,2 Milliarden Euro ausmachten. Auch der Bereich Netztechnologie konnte fast ein Viertel mehr Neugeschäft einwerben. Insgesamt sitzt Siemens Energy damit auf einem Rekordauftragsbestand von 136 Milliarden Euro.
Bei Umsatz und Gewinn verzeichnete das Unternehmen ebenfalls deutliche Zuwächse. Der Umsatz legte um knapp eine Milliarde auf 9,75 Milliarden Euro zu. Das Ergebnis vor Sondereffekten stieg von 49 Millionen auf 497 Millionen Euro. Dabei führten die US-Zölle zu ersten Bremsspuren - sie wirkten sich mit 100 Millionen Euro negativ auf das Ergebnis aus. Nach Steuern verdiente Siemens Energy 697 Millionen Euro und profitierte dabei von der Abspaltung des Energiegeschäftes von Siemens Limited aus Indien.
Die Prognose bekräftigte der Konzern und tendiert nun zu den oberen Enden der Spannen. Beim Umsatz soll das vergleichbare Wachstum bei 13 bis 15 Prozent liegen und die bereinigte Marge 4,0 bis 6,0 Prozent erreichen.
Es dürfte spannend werden, ob die Marktteilnehmer die starke Geschäftsentwicklung von Siemens Energy mit weiteren Kursanstiegen honorieren oder – ähnlich wie kürzlich bei Alzchem – die Zahlenvorlage zu Gewinnmitnahmen genutzt wird. Anleger können beim DAX-Titel jedenfalls weiterhin an Bord bleiben. Der Stoppkurs sollte bei 78,00 Euro platziert werden.
Enthält Material von dpa-AFX
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Siemens Energy.
06.08.2025, 07:19