Die Erholung der Shell-Aktie ist zuletzt wieder etwas ins Stocken geraten. Dies liegt auch daran, dass die Ölpreise gegen Ende der Vorwoche wieder etwas nachgaben. Rückenwind erhalten die Anteilscheine des britischen Energieriesen indes von einem positiven Analystenkommentar aus dem Hause Jefferies. Hier gesteht man der Dividendenperle noch reichlich Aufwärtspotenzial zu.
So hat deren Analyst Giacomo Romeo das Kursziel zwar für die Shell-Papiere von 3.300 auf 3.000 Britische Pence (umgerechnet 35,65 Euro) gesenkt, dies liegt aber immer noch 20 Prozent über dem gestrigen Schlusskurs. Dementsprechend lautet das Anlagevotum weiterhin "Buy". Romeo geht wegen eines Überangebots an Rohöl sowie der unsicheren Perspektiven für die Weltwirtschaft von niedrigeren Ölpreisen für die Jahre 2025 und 2026 aus und passte dementsprechend seine Gewinnschätzungen für Shell & Co an. Innerhalb des Sektors bleiben seine Favoriten vor allem Firmen, die trotz Aktienrückkaufprogrammen ihre Verschuldung unter Kontrolle halten. Diesbezüglich hält er Shell für den herausragenden Sektorwert.
Im heutigen Handel legen die Preise für Brent- und WTI-Öl indes wieder etwas zu. Gestern starteten sie zunächst mit Verlusten, konnten diese aber im weiteren Tagesverlauf wieder größtenteils aufholen. Zunächst hatte die Herabstufung der Bonität der USA durch die Ratingagentur Moody's die Kurse belastet. Die erste Euphorie im Zuge der Zollsenkungen zwischen den USA und China ist jedenfalls mittlerweile wieder weitgehend verflogen. Dies liegt auch an jüngsten Aussagen wie etwa von US-Finanzminister Scott Bessent. Er betonte, man die Einfuhrzölle für ausländische Produkte wieder erhöhen könnte, sollten die Länder nicht "in gutem Glauben verhandeln". Die erratische Zollpolitik von Donald Trump verteidigte er indes mit dem Satz: "Strategische Unsicherheit ist eine Verhandlungstaktik." Aktuell ist diese "strategische Unsicherheit" aber eben weiterhin eine starke Belastung für die gesamte Weltwirtschaft und daher auch für die Ölpreise sowie für Shell.
Auch DER AKTIONÄR bleibt für die Shell-Papiere bullish gestimmt. Das Unternehmen verfügt über eine gute Kostenstruktur, eine starke und breite Marktstellung sowie eine solide Bilanz. Darüber hinaus ist die Aktie günstig bewertet und lockt mit einer stattlichen Dividendenrendite von vier Prozent. Das Investment sollte nach wie vor mit einem Stoppkurs bei 24,00 Euro nach unten abgesichert werden.