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Schlussglocke: Verluste an der Wall Street – Nvidia gibt Gewinne fast komplett ab

Schlussglocke: Verluste an der Wall Street – Nvidia gibt Gewinne fast komplett ab
Foto: franckreporter/iStock
DJ Industrial Average -%
Nikolas Kessler 24.08.2023, 22:10 Nikolas Kessler

Der Tag an der Wall Street stand zunächst ganz im Zeichen der starken Zahlen von Nvidia am Vorabend. Gewinnmitnahmen nach dem starken Lauf der letzten Tage sowie die wachsende Nervosität vor der morgigen Rede von Fed-Chef Jerome Powell beim Notenbank-Treffen in Jackson Hole haben im Tagesverlauf aber für fallende Kurse gesorgt.

Der Dow Jones büßte letztlich 1,08 Prozent auf 34.099,42 Punkte ein und beendete den Tag auf dem tiefsten Stand seit Mitte Juli. Zudem wurde mit der 90-Tage-Linie auch eine wichtige mittelfristige Trendlinie durchbrochen. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 1,35 Prozent auf 4.376,31 Zähler abwärts. Der Nasdaq 100 verlor 2,19 Prozent auf 14 816,44 Punkte.

Nachdem Nvidia mit den jüngsten Quartalszahlen und einem optimistischen Ausblick die hohen Erwartungen der Wall Street noch deutlich übertroffen hatte, ist die Aktie zunächst mit einem neuen Allzeithoch bei 502,66 Dollar in den US-Handel gestartet. Anschließend musste sie die Gewinne allerdings fast vollständig abgeben und ist letztlich mit einem mageren Plus von 0,1 Prozent bei 471,74 Dollar aus dem Handel gegangen.

Grund dafür dürften Gewinnmitnahmen sein, nachdem die Aktie bereits im Vorfeld der Zahlen kräftig angezogen hatte. Auch viele andere Tech-Titel mussten am Donnerstag wieder Federn lassen.

Nvidia (WKN: 918422)

Robuste Konjunkturdaten wecken Zinssorgen

Ferner drückten aktuelle Wirtschaftsdaten auf die Stimmung. Diese würden mit dazu beitragen, „dass die Zinserwartungen bezüglich der US-Notenbank nicht vollends verschwinden“, kommentierte Analyst Ralf Umlauf von der Helaba.

In den USA war die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe erneut und überraschend gesunken. Das dürfte als ein weiteres Indiz für die Widerstandskraft des US-Arbeitsmarktes gesehen werden und Sorgen hinsichtlich der Inflationsentwicklung bereiten, denn ein knapper Arbeitsmarkt geht in der Regel mit steigenden Löhnen einher. 

Zudem legten die Aufträge für langlebige Güter im Juli ohne Transportgüter wie Flugzeuge im Monatsvergleich deutlicher zu als erwartet. Umso spannender wird nun, wie sich Fed-Chef Jerome Powell am morgigen Freitag in Jackson Hole zur weiteren Geldpolitik der USA äußert.

Nvidia und Chip-Aktien im Fokus – Boeing landet auf dem letzten Platz im Dow

Unter den Einzelwerten standen neben der Nvidia-Aktie am Donnerstag viele weitere Aktien aus der Chipbranche wie Intel, AMD, ASML und NXP Semiconductors im Fokus. Sie verzeichneten dabei jedoch teils deutliche Verluste – was nicht zuletzt der Machtdemonstration von Nvidia am Vorabend geschuldet war.

KI sei derzeit das große Thema, urteilen Analysten unisono. Allerdings, so konstatiert etwa Vivek Arya von der Bank of America, mache es Nvidias „ganzheitlicher Ansatz“ den Konkurrenten extrem schwer, aufzuholen.

Im Dow bildete das Papier des Flugzeugbauers Boeing mit minus 4,9 Prozent das Schlusslicht. Erneut belasteten dabei Berichte über Produktionsprobleme bei seinem besonders gefragten Modell 737 Max. Die Papiere von Boeing-Zulieferer Spirit Aerosystems sackten um fast 13 Prozent ab.

In den Blick rückten auch die Anteile von T-Mobile US, die um 2,2 Prozent nachgaben. Die Deutsche-Telekom-Tochter will Tausende Arbeitsplätze im ganzen Land streichen und unter anderem durch Künstliche Intelligenz ersetzen. Das Management rechnet mit einer Vorsteuerbelastung von rund 450 Millionen US-Dollar.

Für die Anteilscheine von Splunk ging es nach Zahlen um knapp 13 Prozent nach oben. Der Umsatz der Daten-Plattform übertraf im zweiten Quartal die Erwartungen. Zudem fiel der Jahresausblick überraschend optimistisch aus.

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia.

Mit Material von dpa-AFX.

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