Schlussbericht: Wall Street trotzt Shutdown – S&P 500 mit Rekordhoch

Die Wall Street hat zur Wochenmitte trotz des Shutdowns weiter zugelegt. Während der Dow Jones und der Nasdaq 100 moderat zulegten, schloss der S&P 500 auf Rekordhoch. Zudem standen diese Aktien im Fokus.

Wie DER AKTIONÄR berichtete, konnten sich Demokraten und Republikaner bisher nicht auf einen Haushalt einigen. Dennoch reagierte die Wall Street gelassen auf den Shutdown: Der Dow Jones stieg um 0,09 Prozent auf 46.441 Zähler, für den Nasdaq 100 ging es um 0,5 Prozent auf 24.800 Punkte nach oben und der S&P 500 schloss mit 6.711 Zählern knapp unter dem neuen Rekordhoch von 6.718 Zählern.

Frische ADP-Daten ließen zudem die Hoffnung auf eine weitere Zinssenkung aufkeimen: Im September fielen in den USA 32.000 Jobs im Privatsektor weg – der stärkste Rückgang seit März 2023. Die Augustzahlen wurden überdies nach unten korrigiert: Statt eines Plus von 54.000 Jobs wurde im Vormonat ein Rückgang um 3.000 Stellen verzeichnet. Die Renditen der US-Staatsanleihen sanken prompt, da die Wahrscheinlichkeit für weitere Zinssenkungen durch die Fed zulegten.

Bei den Einzelwerten gab es gemischte Entwicklungen. Die Papiere von Nike stiegen nach starken Quartalszahlen: Der Sportausrüster übertraf Erwartungen mit einem Gewinnanstieg, gestützt durch robuste Großhandelsumsätze. Trotz Schwäche in China und Zollbelastungen signalisiert dies Fortschritte im Turnaround unter CEO Elliott Hill, der das Unternehmen zu alter Größe führen will. Die Aktie notierte letztlich 6,4 Prozent im Plus.

Netflix hingegen geriet unter Druck: Tesla-Chef Elon Musk rief auf X zum Kündigen von Abos auf – mit dem Vorwurf, der Streaming-Dienst fördere eine „Transgender-Agenda“. „Kündigt Netflix zum Wohl eurer Kinder“, schrieb Musk als Reaktion auf einen kritischen Post. Die Aktie fiel um zwei Prozent.

Highlight des heutigen Handelstags war jedoch ein Kursanstieg um sieben Prozent bei Intel. Laut einem Bericht von Semafor plant der Chiphersteller, AMD als Kunden für seine Fabriken zu gewinnen. Frühe Gespräche deuten auf eine strategische Allianz hin, die Intels Produktionskapazitäten stärken könnte.