Kräftig nach unten ging es am Mittwoch bei den Aktien der deutschen Rüstungswerte. Rheinmetall war im DAX mit einem Minus von sieben Prozent der mit Abstand schwächste Titel, Renk und Hensoldt mit minus 7,7 Prozent respektive minus 5,1 Prozent die stärksten Verlierer im MDAX. Für Druck sorgte hier eine mögliche US-Initiative, den Ukraine-Krieg zu beenden (DER AKTIONÄR berichtete: „Rheinmetall, Renk und Hensoldt: Neue Ukraine‑Gespräche – Aktien tiefrot“). Doch genau im jüngsten Rücksetzer sieht die US-Bank JPMorgan eine Chance.
Nach den starken Quartalszahlen des US-Chipherstellers Nvidia hellte sich die Stimmung an den Börsen am Donnerstag merklich auf. Besonders im Blick behalten sollten Anleger dabei die Aktien aus der Rüstungsbranche, meint JPMorgan-Analyst David Perry. Er sieht den Einbruch vom Mittwoch bei den Aktien als überzogen: „Das war aus unserer Sicht eine massive Überreaktion, die eine gute Einstiegschance bietet.“ Perry verweist auf einen Bericht der Financial Times, der nach Handelsschluss weitere Details zu den US-Plänen enthüllt habe. Diese zeigten, dass der Vorschlag für die Ukraine und deren Unterstützer in Europa kaum akzeptabel sei.
Sollten die USA dennoch versuchen, das Vorhaben umzusetzen, käme dies laut Perry einem politischen Erfolg Russlands gleich – was wiederum die europäischen Verteidigungsetats zusätzlich antreiben dürfte. Im Basisszenario rechnet der Analyst weiterhin damit, dass der Krieg in der Ukraine "leider bis weit ins Jahr 2026 oder noch länger anhält".
Seit dem Rekordhoch Anfang Oktober bei 2.008 Euro haben die Rheinmetall-Aktien inzwischen rund 20 Prozent verloren. Bei Renk und Hensoldt belaufen sich die Rückgänge sogar auf mehr als ein Drittel. Zuletzt sind die Aktien auch unter die 200-Tage-Durchschnitte zurückgefallen.
Auch DER AKTIONÄR bleibt zuversichtlich für Rheinmetall & Co. Langfristig orientierte Anleger sollten sich keine Sorgen machen. Angesichts der Wachstumsraten bei gleichzeitig steigenden Margen sind bei Rheinmetall neue Hochs zeitnah drin. Wer den Rücksetzer im Rüstungssektor nutzen will, aber dabei nicht auf einen Einzeltitel setzen will, kann das mit einem Zertifikat auf den European Defence Index von DER AKTIONÄR. Mehr zum Index finden interessierte Anleger hier. Der Index wurde kürzlich als „Zertifikat des Jahres“ ausgezeichnet.
Hinweise auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Renk.
Aktien von Rheinmetall befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.
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20.11.2025, 07:04