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31.10.2011 Martin Weiß

Research in Motion: "Wir sind dann mal weg"

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Seit Monaten verliert der Blackberry-Hersteller im wichtigen Smartphonesegment Marktanteile an Apple, Samsung und Co. Wie Medien jetzt berichten, blutet Research in Motion aber auch beim Führungspersonal langsam aus. Das verheißt nichts Gutes für die Zukuft.

Wie Bloomberg meldet, hat sich Research in Motion (RIM) von Robert Crow getrennt. Crow war Vice President Industry, Goverment und University und zuletzt in Verhandlungen mit arabischen Behörden involviert, die bessere Überwachungsmöglichkeiten der Kommunikation von dem Konzern gefordert hatten.

Aktie auf Talfahrt

Bloomberg zufolge hat RIM die Personalie bestätigt, jedoch offen gelassen, ob der Manager freiwillig gegangen ist. Jim Tobin, Senior Vice President Software und Business Services sei ebenfalls nicht mehr an Bord.

Mit den beiden jüngsten Abgängen summiert sich die Zahl der Manager, die den Handy-Hersteller im laufenden Jahr verlassen haben, auf acht, schreibt die Nachrichtenagentur weiter.

Der Verlust an Führungspersonal könnte ein Indiz dafür sein, dass selbst Manager nicht mehr an eine Trendwende glauben. Analysten haben diesen Glauben offenbar ebenfalls verloren. Thomson Financial zählt 17 Underperform/ Sell-Ratings, lediglich ein Analyst führt RIM mit "Strong Buy" in seiner Liste.

Bedrohlicher Ausblick

Jüngere Studien zur Entwicklung der Smartphonebranche sind Wasser auf die Mühlen der RIM-Kritiker. So rechnet etwa IDC damit, dass 2015 annähernd jedes zweite Gerät (45 Prozent) Googles Android als Betriebssystem nutzt. Microsofts Windows Phone 7 galoppiert im Windschatten der Kooperation mit Nokia auf 21 Prozent - ein Plus von annähernd 300 Prozent gegenüber 2011. Auf dem dritten Rang folgt Apple und erst danach RIM mit einem Anteil von 13,7 Prozent.

Untersuchungen von ComScore zufolge hat RIM bei den Verkäufen zuletzt Federn gelassen. Von Mai bis August sank der Marktanteil im wichtigen US-Markt um einen Prozentpunkt auf 7,1 Prozent. Nach Samsung, LG, Motorola und Apple belegt RIM hier nur noch den fünften Rang.

Die Entwicklung offenbart, dass Research in Motion im Wettbewerb mit den Konkurrenten bislang keine erfolgversprechende Strategie entwickelt hat. Die technischen Probleme, die zuletzt Millionen Nutzer von der Kommunikation abschnitten, passen da ins Bild.

Meiden!

An der Börse ist die Krise deutlich sichtbar: Seit Jahresbeginn hat die RIM-Aktie 60 Prozent an Wert verloren. Auch wenn jederzeit eine technische Reaktion erfolgen könnte, sollten Anleger besser die Finger von dem Papier lassen.

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