Es geschieht sehr häufig, dass Analysten bei bestimmten Aktien ihre Meinung ändern und ihre Einschätzung für die jeweiligen Papiere um eine Stufe nach oben setzen. Sehr selten geschieht dies aber gleich um mehrere Stufen. So hat nun die US-Großbank JPMorgan die Aktie des spanischen Energiekonzerns Repsol von "Underweight" direkt auf "Overweight" hochgestuft.
Analyst Matthew Lofting verwies in seiner heute veröffentlichten Sektorstudie darauf, dass es eine erneute Knappheit auf dem Dieselmarkt geben könnte. Seiner Meinung nach könnte diese Situation bis ins kommende Jahr hinein anhalten. Dies liege an einem Mix aus Stilllegungen, bevorstehenden Wartungsarbeiten im Herbst und eher niedrigen globalen Lagerbeständen. Repsol sieht Lofting dafür am besten positioniert. Auch deshalb wurde das Kursziel von 12,00 auf 15,50 Euro erhöht. Und geht es nach den Experten von Barclays, so hätte die Repsol-Aktie erst bei 17,00 Euro ihren fairen Wert erreicht, weshalb sie zum Kauf raten.
Angesichts der immer noch enorm günstigen Bewertung ist dies durchaus vorstellbar. So wird die Aktie des Energieriesen derzeit lediglich mit dem sechsfachen Jahresgewinn bewertet. Kein einziger der großen fünf westlichen Energieriesen (BP, Chevron, Exxon, Shell und TotalEnergies) ist annähernd so günstig bewertet. Und auch gemessen am Kurs-Buchwert-Verhältnis sind die Repsol-Titel im Branchenvergleich enorm günstig. Ein KBV unter 1,0 ist eher üblich für Firmen, die entweder rote Zahlen schreiben oder über miese Bilanzen oder sehr trübe Geschäftsaussichten verfügen. All dies ist bei Repsol nicht der Fall. Die Aktie ist daher ein absolutes Schnäppchen.
Ein weiterer Punkt, der die Aktie von Repsol interessant macht, ist die hohe Dividende. Das spanische Unternehmen ist bereits seit vielen Jahren als verlässlicher und spendabler Zahler bekannt. Aktuell beläuft sich die Dividendenrendite auf stattliche 7,6 Prozent (Quellensteuer beachten). Das Unternehmen schüttet immer zweimal pro Jahr aus. Der Stichtag für die nächste Halbjahresdividende in Höhe von voraussichtlich erneut 47,5 Cent pro Aktie steht am 5. Januar 2026 an.
Auch DER AKTIONÄR ist für die Repsol-Papiere weiterhin bullish gestimmt. Schließlich locken hier gute Perspektiven gepaart mit einer im Branchenvergleich wirklich sehr günstigen Bewertung und einer üppigen Dividendenrendite. Der Stoppkurs kann vorerst noch bei 9,80 Euro belassen werden.
12.08.2025, 08:33