Während es am breiten Aktienmarkt am Freitag abwärts geht, können sich auch Rüstungsaktien nicht ganz dem Druck entziehen. Renk-Aktien gehörten im MDAX anfangs zu den besten Werten. Der Maschinenbauer will bei seinem Gerät künftig auch Künstliche Intelligenz zum Einsatz bringen. Da winkt weiteres Kurspotenzial.
Die deutschen Rüstungsaktien stehen seit Monaten im Fokus der Anleger. Nach Zahlen der Tradegate Exchange, die im ersten Halbjahr einen Rekordumsatz von insgesamt 247,8 Milliarden Euro erzielt hat, entfielen die meisten Orderausführungen (1,9 Millionen) auf Rheinmetall, Renk und Hensoldt.
Bei der Nummer 2 Renk beflügelte zuletzt Abspaltungsfantasie den Kurs. Der Augsburger Maschinenbauer will sich offenbar auf das florierende Rüstungsgeschäft konzentrieren und prüft informierten Kreisen zufolge die Optionen für sein ziviles Industriegeschäft. Diskutiert würden sowohl ein teilweiser als auch ein vollständiger Verkauf einzelner Einheiten, die nicht zum wachstumsstarken Verteidigungssektor gehören (DER AKTIONÄR berichtete).
Die Investmentbank Oddo BHF vermutet, dass es sich bei der womöglich abzuspaltenden Geschäftseinheit um das Segment Gleitlager (Slide Bearings) handelt. Diese kommen in Wind- und Wasserturbinen, Generatoren, Pumpen und Förderbändern zum Einsatz. Vom Volumen her – die Bank schätzt den Unternehmenswert auf 300 Millionen Euro – könnten die Wettbewerber am Markt diese Einheit problemlos übernehmen. Dazu zählten neben anderen Schaeffler und die schwedische SKF. Allerdings könne Renk wegen der Profitabilität der Sparte eine "hübsche Prämie" beanspruchen, hieß es weiter.
Noch deutlich mehr Fantasie für die Renk-Aktie bietet jedoch die gerade verkündete strategische Kooperation mit einem deutschen DefenceTech-Startup. Damit kommt nämlich KI ins Spiel...
11.07.2025, 13:45