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Palantir: „KI-Schwindler“, „Tesla auf Steroiden“ – so lässig reagiert der Chef auf die Vorwürfe

Palantir: „KI-Schwindler“, „Tesla auf Steroiden“ – so lässig reagiert der Chef auf die Vorwürfe
Foto: rblfmr/Shutterstock
Palantir Technologies Inc. -%
Lars Friedrich 02.06.2023, 16:04 Lars Friedrich

Die Palantir-Aktie hat in den vergangenen Wochen einen bemerkenswerten Lauf hingelegt und sich in der Spitze fast verdoppelt. Das lockt allerdings nicht nur Trendfolger, sondern auch Skeptiker an. So hat sich jüngst Edwin Dorsey, Autor des Leerverkäufer-Newsletters „The Bear Cave“ (Bärenhöhle), den US-Datenanalyse-Spezialisten vorgeknüpft.

Die Vorwürfe: Palantir sei ein „KI-Schwindler“. Das Unternehmen habe eine sektenhafte Anhängerschaft, das sei wie „Tesla auf Steroiden“. Die Software-Produkte seien teuer, ohne besonders viel zu leisten, heißt es unter Berufung auf Praxiserfahrungen von (mutmaßlichen) Kunden. Auch die Insider-Verkäufe und die Verwässerung im Zusammenhang mit der aktienbasierten Vergütung werden thematisiert (siehe auch weiterführende Beiträge am Artikel-Ende). Insgesamt sei Palantir eine milliardenschwere Black-Box. Die Aktie steige gerade nur aufgrund eines KI-Hypes bei Privatanlegern.

Palantir Technologies (WKN: A2QA4J)

Auf Twitter schrieb Dorsey: „Ich glaube, dass die Geschichte von Palantir viel weniger ist, als man auf den ersten Blick sieht.“ Es handle sich um ein glorifiziertes Consulting-Unternehmen, das sich als führend im Bereich KI ausgebe, „unterstützt durch falsche Transaktionen, um das finanzielle Profil des Unternehmens aufzublähen.“ So habe Palantir unter anderem 400 Millionen Dollar in 20 SPACs investiert und gleichzeitig „von diesen Unternehmen den Kauf von Palantir-Software im Wert von mindestens 700 Millionen Dollar“ verlangt.

Palantir-Chef Alex Karp verwies nach den Vorwürfen im Interview mit Bloomberg unter anderem darauf, dass Palantir inzwischen profitabel sei. Palantir habe die besten Produkte und Kritiker könnten in ihrer Bärenhöhle bleiben. Das Unternehmen habe gerade in einem Monat die Nachfrage, die es sonst in einem Jahr verzeichne. Bestehende Kunden würden potenziellen Neukunden zeigen, wie sie mit Palantir-Produkten arbeiten. Übrigens sei Karps richtige Antwort an die Leerverkäufer: „Fragt die Russen!“ Karp bezog sich dabei auf den Einsatz von Palantir-Produkten im Krieg. Auch die Ukrainer könnten die Effektivität von Palantir-Produkten bestätigten. „Diese Produkte haben den Lauf der Geschichte verändert. Sie werden ihn auch weiterhin verändern – und ich bin sehr stolz darauf.“

Dorsey teilte einen Ausschnitt von Karps Antwort und setzte lediglich einen grinsenden Smiley dazu.

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