Die Aktie von Nvidia ging am Montag nach dem bekannt geworden Pakt mit der US-Regierung kaum verändert aus dem Handel. Das Unternehmen soll demnach 15 Prozent seiner Umsätze aus dem Verkauf bestimmter Chips in China direkt an die US-Regierung abführen. Wie Trump zuletzt verlauten ließ, waren aber sogar höhere Abgaben geplant.
Nvidia darf seinen für China entwickelten H20-Chip wieder ins Land exportieren, nachdem das Unternehmen mit der US-Regierung eine Abgabe von 15 Prozent auf die Verkäufe vereinbart hat. Präsident Donald Trump erklärte, er habe ursprünglich sogar 20 Prozent gefordert, der Satz sei jedoch nach Verhandlungen mit CEO Jensen Huang gesenkt worden. Die Vereinbarung sieht vor, dass Nvidia im Gegenzug Exportlizenzen erhält. Der H20 ist eine leistungsgeminderte Variante der in den USA genutzten H100- und H200-Chips.
Trump betonte, der H20 sei „veraltet“ und entspreche Chips, die China bereits besitze. Hochmoderne Modelle wie Nvidias aktueller „Blackwell“-Chip seien dagegen von einem Export ausgeschlossen, es sei denn, die Leistung werde um 30 bis 50 Prozent reduziert. Diese Chips seien weltweit führend und würden von keinem Land innerhalb der nächsten fünf Jahre erreicht. Ziel der Exportbeschränkungen sei es, zu verhindern, dass China die USA in der KI-Entwicklung überholt.
Huang argumentierte hingegen, dass es aus Sicht der nationalen Sicherheit besser sei, wenn chinesische KI-Entwickler US-Technologie nutzten, da ein Exportverbot den Aufbau einer eigenen chinesischen Chipindustrie beschleunigen könnte. Huang plant laut Trump einen weiteren Besuch im Weißen Haus, um über mögliche Genehmigungen für den Blackwell-Chip zu verhandeln.
Trotz der Abgaben ist der Deal als eine erste Befreiung für Nvidia zu werten. Der chinesische Markt ist seit April für den H20 faktisch geschlossen. Vor dem Stopp hatte Nvidia im Juli-Quartal mit Verkäufen in Höhe von acht Milliarden Dollar gerechnet. Die monatelange Unsicherheit ist nun vom Tisch. Anleger bleiben bei Nvidia an Bord.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia.
12.08.2025, 08:03