Seit dem Börsengang des KI-Cloud-Unternehmen CoreWeave am 28. März ist ein Monat vergangen. Das ehemalige Krypto-Mining-Unternehmen hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt, der Fokus liegt inzwischen auf der KI-Branche. Doch trotz des namhaften Investors Nvidia musste die Aktie einen harten Abverkauf wegstecken.
Der Börsengang verlief nicht wie erhofft: Als Ausgabepreis wurden 40 Dollar pro Aktie festgelegt, ursprünglich war eine Spanne zwischen 47 und 55 Dollar in Aussicht gestellt. Zum Börsenstart lag der Startkurs mit 39 Dollar unter dem Ausgabepreis, konnte sich jedoch bis zum Handelsschluss auf 40 Dollar erholen. Durch das IPO nahm das Unternehmen mit dem Verkauf von 37,5 Millionen Aktien rund 1,5 Milliarden Dollar ein. Das eingenommene Geld soll für Schuldentilgung und neue Kredite verwendet werden. Schon am dritten Handelstag erreichte das Papier ein Rekordhoch bei 64,62 Dollar, jedoch fiel der Kurs in den darauffolgenden drei Wochen um fast 50 Prozent auf 33,52 Dollar zurück – ein deutliches Zeichen für die hohe Volatilität der KI-Aktie in den ersten Handelswochen. Von diesem Punkt aus hat sich die Aktie jedoch deutlich erholt: Einen Monat nach dem IPO notiert der Kurs rund 14 Prozent über dem Ausgabepreis.
Vom Krypto-Startup zum KI-Cloudanbieter
CoreWeave ist von einem Krypto-Mining-Startup zum führenden Anbieter für KI-optimierte Cloud-Infrastruktur aufgestiegen. Der Konzern stellt Hochleistungsrechner in einer Cloud bereit, die speziell für KI-Anwendungen ausgelegt sind. Der „KI-Hype“ im vergangenen Jahr trieb den Umsatz 2024 um satte 700 Prozent nach oben. Allerdings hängt der Erlös stark von zwei Tech-Großkunden ab – Microsoft allein steht für 62 Prozent. Parallel stiegen die Verluste um 45 Prozent auf 863 Millionen Dollar.
Analysten bleiben optimistisch
Das durchschnittliche Analystenkursziel liegt bei 46,07 Dollar. Gegenüber dem aktuellen Kurs von 42,02 Dollar ergibt sich daraus ein Aufwärtspotenzial von knapp zehn Prozent. Einen Tick optimistischer ist Barclays-Analyst Raimo Lenschow mit einem Kursziel 48 Dollar und der Einstufung "Overweight". Die Deutsche Bank hingegen stuft das Papier als Halteposition ein, mit einem Kursziel von 45 Dollar.
CoreWeave ist ein spannendes Unternehmen, dass einen heißen Draht zu Nvidia hat. Trotzdem drängt sich ein Einstieg aktuell nicht auf. Anleger beobachten den Kursverlauf weiterhin von der Seitenlinie.