Es ist die Nachricht des Tages und ein Beben in der Halbleiterindustrie: Die beiden einstigen Erzrivalen Nvidia und Intel schmieden eine überraschende Allianz. KI-Gigant Nvidia investiert satte fünf Milliarden Dollar in den angeschlagenen Konkurrenten und plant eine enge Zusammenarbeit bei der Entwicklung zukünftiger Chips. Die Intel-Aktie schießt um 28 Prozent in die Höhe.
Die Details des Deals haben es in sich: Nvidia wird Intel-Stammaktien zu einem Preis von 23,28 Dollar pro Stück erwerben, was einem Abschlag von 6,5 Prozent auf den letzten Schlusskurs entspricht. Diese dringend benötigte Kapitalspritze soll Intel dabei helfen, im intensiven Wettbewerb um die modernsten Halbleiter wieder an die Spitze zu gelangen.
Die Machtverhältnisse haben sich dramatisch verschoben: Einst blickte Intel auf Nvidia herab, nun ist der KI-Champion in der Position, dem strauchelnden Giganten unter die Arme zu greifen. Die Investition sichert Nvidia einen Anteil von unter fünf Prozent an Intel – gemessen an der Marktkapitalisierung von rund 116 Milliarden Dollar für Intel ein klares Zeichen der Stärke.
Doch es geht um mehr als nur Geld. Die strategische Zusammenarbeit ist eine klare Kampfansage an den gemeinsamen Konkurrenten AMD. Intel wird künftig Nvidias führende Grafiktechnologie in seine PC-Chips integrieren.
Damit will der Konzern die empfindlichen Marktanteilsverluste bei Desktops und Laptops stoppen, die zuletzt schmerzhaft an AMD gingen. Auch im lukrativen Geschäft mit Rechenzentren, das Nvidia mit seinen KI-Beschleunigern dominiert, wollen die neuen Partner kooperieren. Intel liefert hierfür seine Prozessoren, die als zentrales Rechenwerk in Nvidias Hardware-Systemen dienen sollen.
Nvidia-Chef Jensen Huang sprach von einer „historischen Kollaboration“ und einer „Verschmelzung zweier Weltklasse-Plattformen“. Er fügte hinzu: „Gemeinsam werden wir unsere Ökosysteme erweitern und den Grundstein für die nächste Ära des Computings legen.“
Auch bei Intel ist die Freude groß. CEO Lip-Bu Tan bedankte sich für das Vertrauen und betonte: „Die x86-Architektur von Intel ist seit Jahrzehnten das Fundament des modernen Computings – und wir arbeiten innovativ an unserem gesamten Portfolio, um die Workloads der Zukunft zu ermöglichen.“
Für Intel ist dieser Deal ein Befreiungsschlag. Nach finanzieller Unterstützung durch die US-Regierung und den japanischen Tech-Investor SoftBank ist dies ein weiterer, entscheidender Vertrauensbeweis. Das frische Kapital und der Zugang zu Nvidias Technologie könnten dem Unternehmen den nötigen Schub verleihen, um den Turnaround zu schaffen. Sowohl Nvidia als auch Intel sind laufende Empfehlungen des AKTIONÄR. Die Intel-Aktie hat seit Empfehlung in Ausgabe 40/24 rund 33 Prozent zugelegt.
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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia.
18.09.2025, 13:17