Nike hat nach US-Börsenschluss Zahlen für das zweite Quartal vorgelegt. Gewinn je Aktie und Umsatz lagen über den Schätzungen. Weniger gut kamen die Entwicklung Direktverkäufe sowie der Rückgang der Bruttomarge an. Die Ergebnisse galten als nächster Härtetest für CEO Elliott Hill und seine „Win-now“-Strategie. Laut der Bank of America sollte sich mit den Zahlen zeigen, ob Nike wieder auf den Wachstumspfad zurückkehren kann.
Der Q2-Gewinn von Nike pro Aktie lag bei 0,53 Dollar, der Umsatz bei 12,43 Milliarden Dollar.
Analysten rechneten im Vorfeld mit einem Gewinneinbruch auf 0,38 Dollar je Aktie. Der Umsatz wurde auf 12,20 Milliarden Dollar geschätzt.
Positiv: Die Stärke in Nordamerika konnte den Einbruch der Verkäufe in China ausgleichen. Im Detail gingen die Erlöse in China um 17 Prozent auf 1,42 Milliarden Dollar zurück. In Nordamerika legten die Umsätze um 9 Prozent auf 5,63 Milliarden Dollar zu.
Problem: Auch Nike spürt die Auswirkungen der Zollerhöhungen. Das Unternehmen gab am Donnerstag bekannt, dass seine Bruttomarge um 3 Prozentpunkte zurückgegangen sei. Darüber hinaus waren die Direktverkäufe, die für Nike in den Jahren vor Hills Amtsantritt im Mittelpunkt standen, um 8 Prozent auf 4,6 Milliarden Dollar schwächer. Anfang dieses Monats gab es laut CEO Hill Führungswechsel bei Nike, um „Ebenen zu entfernen“. Im Rahmen seiner „Win Now“-Strategie gab das Unternehmen bekannt, dass Chief Commercial Officer Craig Williams den Sneaker-Riesen verlassen werde. Hill bezeichnete die Umstrukturierung als einen Schritt „in Richtung Wachstum und Offensive”. „Insgesamt führen diese Veränderungen dazu, dass wir Hierarchiestufen abbauen und Nike besser positionieren, um weiterhin einen Einfluss auszuüben, wie es nur Nike kann”, sagte Hill damals in einer Erklärung.
Das Sneaker-Unternehmen befindet sich seit etwas mehr als einem Jahr in der Umstrukturierungsphase unter CEO Elliott Hill, der sich darauf konzentriert, das Wachstum und die Marktanteile zurückzugewinnen, alte Lagerbestände abzubauen und in Großhandelsbeziehungen zu investieren.
Nike Comeback
Nike setzt klare Prioritäten: Running, der nordamerikanische Heimatmarkt und der Großhandel sollen das Geschäft wieder auf Wachstumskurs bringen.
Im Running-Segment zeichnen sich erste Fortschritte ab. Im ersten Quartal wuchs dieser Bereich um mehr als 20 Prozent, getragen von überarbeiteten Erfolgsmodellen wie Pegasus und Vomero.
Im laufenden Jahr dürften die Erlöse um ein Prozent auf 46,8 Milliarden Dollar steigen. Der Gewinn je Aktie soll laut Analysten von 2,16 auf 1,68 Dollar fallen. Unter dem Strich würde Nike mit 2,5 Milliarden etwa 23 Prozent weniger als im Vorjahr verdienen.
Die Zahlen waren grundsätzlich in Ordnung. Das Comeback läuft. DER AKTIONÄR sieht in dem Sportartikelkonzern einen attraktiven Turnaround-Kandidaten. Anleger sollten dem Prozess jedoch etwas Zeit einräumen. Wer investiert ist, bleibt dabei.
18.12.2025, 22:47