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16.02.2022 Alfred Maydorn

Nel: Wasserstoffblase geplatzt? Nein, noch lange nicht!

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Nel

Aus der aktuellen Ausgabe des Newsletters maydornsmeinung: Wie würden Sie ein Unternehmen bewerten, das im abgelaufenen Jahr seinen Umsatz um 22 Prozent auf 79 Millionen Euro gesteigert und dessen operativer Verlust sich auf 47 Millionen Euro mehr als verdoppelt hat? Noch eine ergänzende Information: Das Unternehmen hat rund 270 Millionen Euro Cash.

Na was meinen Sie? Doppelter Umsatz plus Cash, also 430 Millionen Euro? Ok, noch eine Information mehr: Es ist ein Unternehmen aus der Hype-Branche Wasserstoff. Na dann nehmen wir einfach den vierfachen Umsatz plus Cash und runden das Ganze noch etwas auf, ergibt dann 600 Millionen Euro.

Nel: Mehr Verlust als Umsatz

Die Rede ist von Nel, dem norwegischen Elektrolyse-Spezialisten. Das Unternehmen hat heute seine Zahlen für das Gesamtjahr 2021 und das vierte Quartal veröffentlicht. Das Einzige, was bei Nel so richtig dynamisch wächst, sind die Verluste. Der operative Verlust (EBITDA) ist im vierten Quartal 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 75 Prozent auf 16,6 Millionen in die Höhe geschnellt. Der Umsatz legte indes um bescheidene acht Prozent auf 24,6 Millionen Euro zu. Unter dem Strich musste Nel im vierten Quartal einen Verlust von 26,6 Millionen Euro ausweisen. Damit ist der Verlust bei Nel größer als der Umsatz.

1,85 Milliarden Euro!

Mehr Verlust als Umsatz, im vierten Quartal nur noch acht Prozent Wachstum – da muss man sich schon die Frage stellen, ob Nel auf dem richtigen Weg ist. Zumal – und jetzt kommt es – das Unternehmen an der Börse nicht mit 400 oder 600 Millionen Euro bewertet wird, sondern noch immer mit stolzen 1,85 Milliarden Euro (!). Und dass, obwohl die Aktie von Nel im Vergleich zum vor gut einem Jahr erreichten Allzeithoch von 3,40 Euro über 60 Prozent an Wert verloren hat.

Viel Luft statt Wasserstoff

Selbst wenn ich davon überzeugt wäre, dass Wasserstoff der Energieträger Nummer 1 der Zukunft wird (was ich definitiv nicht bin), dann würde ich keine Aktie von einem Unternehmen haben wollen, das mit mehr als dem 20-fachen (!) Jahresumsatz bewertet wird, aber nur noch mit acht Prozent wächst. Selbst im „Super-Optimisten-Szenario“ wäre eine Bewertung von 600 Millionen Euro dann schon mehr als sportlich. Diese Bewertung wäre übrigens bei einem Nel-Aktienkurs von rund 0,40 Euro erreicht. Aktuell kotete eine Aktie von Nel 1,27 Euro. Das ist also noch jede Menge Luft zum Platzen da.

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