Der norwegische Wasserstoff-Spezialist Nel kämpft weiter mit einer extrem schwachen Nachfrage nach seinen Elektrolyseuren. Der Auftragsbestand ging das sechste Quartal in Folge zurück. Indes konnte das skandinavische Unternehmen wichtige Kostensenkungsmaßnahmen umsetzen und den Konzernverlust verringern.
Im dritten Quartal ging der Umsatz von Kundenkontrakten von 391 Millionen Norwegische Kronen im Q3 2024 auf 303 Millionen Kronen zurück (Gesamtumsatz Q3 2025: 349 Millionen Kronen). Der EBITDA-Verlust lag zwischen Juli und September bei 105 Millionen Kronen nach einem Fehlbetrag von 146 Millionen Kronen ein Jahr zuvor. Unter dem Strich fiel ein Nettoverlust von 85 Millionen Kronen (7,3 Millionen Euro) an. Bei allen Kennziffern schnitt Nel deutlich besser ab als vom Markt erwartet.
Eine Geschäftsbelebung lässt allerdings weiter auf sich warten. Der Auftragseingang lag im dritten Quartal gerade einmal bei 57 Millionen Kronen, was einem Rückgang von 64 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Der Auftragsbestand verringerte sich ebenfalls deutlich: Nel verzeichnete hier ein Minus von 47 Prozent auf 984 Millionen Kronen (knapp 85 Millionen Euro).
Laut Nel sei aber die Pipeline groß und wachse weiter. Die endgültigen Investitionsentscheidungen (FID) würden aber weiterhin zeitlich hinausgeschoben.
Nel hat zwar bei den wesentlichen Kennzahlen deutlich besser abgeschnitten als vom Markt erwartet. Doch die Auftragslage ist weiterhin alles andere als befriedigend. Das Unternehmen muss dringend profitabel umsetzbare Aufträge an Land ziehen, um das Vertrauen des Kapitalmarktes zurückzugewinnen. Deutlich besser schneidet derzeit der Wettbewerber ITM Power ab. Die Briten konnten zuletzt massive Fortschritte in Richtung schwarzer Zahlen erzielen und mehrere Aufträge verbuchen. Die Aktie bleibt unter den börsennotierten Pure-Play-Elektrolyseur-Spezialisten die erste Wahl.
29.10.2025, 08:33