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Nasdaq schwächelt: Nvidia, Super Micro & Co unter Druck

Nasdaq schwächelt: Nvidia, Super Micro & Co unter Druck
Foto: Nasdaq
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Thorsten Küfner 30.04.2025 Thorsten Küfner

Kein guter Tag für die Fans von Technologieaktien. So geht es heute nach zuletzt einigen Gewinntagen am heutigen Mittwoch mit dem Nasdaq wieder bergab. Konjunktursorgen, negative Reaktionen auf Quartalsberichte und neue Sorgen um die Exporte von KI-Chips machten sich in New York bemerkbar - und dort auch bei Aktien aus dem Trendbereich Künstliche Intelligenz (KI).

Der Nasdaq 100 Index gab stärker nach als andere New Yorker Indizes. Ein Medienbericht, wonach die US-Regierung eine Änderung der Chip-Exportregeln prüfe, sorgte neben einer Flut an Quartalsberichten und schwachen Konjunkturdaten im Technologiesektor für besondere Aufmerksamkeit. Dort hieß es unter Berufung auf Kreise, dass in den USA die aktuelle Einteilung der Exportregeln für KI-Chips in Länderzonen auf dem Prüfstand stehe. Demnach könnte stattdessen eine Regelung mit jedem einzelnen Staat das Ziel sein. In dem Bericht wird vermutet, dass dies dem US-Präsidenten Donald Trump bei seinen Zollkonflikten ein zusätzliches Druckmittel geben könnte.

Der Bernstein-Analyst Stacy Rasgon konnte dem mit besonderem Blick auf Nvidia nichts Gutes abgewinnen. Die alten Regelungen seien schon nicht ideal gewesen, doch eine Änderung in individuelle Vorschriften würde die Situation seiner Ansicht nach deutlich verschlechtern. In Zeiten der zunehmenden Abkopplung der USA vom Rest der Welt sieht er die Gefahr, dass solche Regeln Chancen für nicht-amerikanischen Anbieter wie Huawei mit sich bringen. "Es ist bedauerlich, dass KI so sehr in unüberlegte, selbstverschuldete geopolitische Aktionen verwickelt wird", schrieb der Experte.

Allerdings legte sich der erste Abgabedruck bei Nvidia am Mittwoch wieder etwas. In der Spitze hatten die Aktien gut vier Prozent verloren. Andere Werte, die bei Anlegern wegen KI-Fantasie beliebt sind, standen deutlicher unter Druck. So brachen Papiere des App-Entwicklungsdienstleisters Applovin um zuletzt noch sieben Prozent ein. Sie zeigten damit eine Gegenreaktion auf eine zuletzt deutliche Erholung, die seit dem April-Tief in der Spitze fast die Hälfte betrug.

Bekannt für KI ist auch der Rechenzentren-Ausrüster Super Micro Computer, dessen Kurs um 16 Prozent abstürzte, nachdem vorläufige Geschäftszahlen unter den Schätzungen lagen. Anleger werteten dies als Anzeichen, dass der Comeback-Plan nur langsam in die Gänge kommt. Zeitweise war das Unternehmen von Vorwürfen hinsichtlich der Geschäftsführung bedroht und musste um seine Notierung an der Nasdaq-Börse fürchten. Kurssprünge wegen der Entlastung waren im Februar aber nur von kurzer Dauer.

Generell warten die Anleger am Mittwoch im Technologiesektor auch auf die nachbörslich anstehenden Quartalszahlen von Microsoft und Meta. Vor diesen positionierten sich die Anleger jetzt vorsichtiger, aus dem Kreise der sieben großen Tech-Riesen ("Magnificent 7") gaben alle Aktien nach. Vor allem beim Elektroautobauer Tesla bekam die jüngste Erholung einen schweren Rückschlag.

Josh Gilbert, Marktanalyst bei eToro, sieht vor allem in den Ergebnissen von Microsoft einen Gradmesser für den gesamten Technologiesektor. "Nach den soliden Ergebnissen von Alphabet in der vergangenen Woche sind die Erwartungen hoch", sagte er. "Investoren werden mehr über die Investitionspläne erfahren wollen, wie sich die Nachfrage entwickelt und wie das Unternehmen seine KI-Offensive in konkrete Umsätze umsetzt".

Für die Anteilscheine von Nvidia ist DER AKTIONÄR langfristig betrachtet weiterhin zuversichtlich gestimmt. Um die Aktie von Super Micro Computer sollten Anleger hingegen nach wie vor eine weiten Bogen machen. 

Hinweis auf Interessenkonflikte

Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia.

Aktien der Nvidia befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.

Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia.

Enthält Material von dpa-AFX

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