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Nvidia: Darauf haben alle gewartet

Nvidia: Darauf haben alle gewartet
Foto: Ken Cedeno/Consolidated News Photos/picture alliance
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Jan-Paul Fóri Heute, 08:45 Jan-Paul Fóri

Nvidia hat von den US-Wettbewerbshütern grünes Licht für den Einstieg bei Intel bekommen. Damit zementiert der US-Konzern seine Machtstellung im Halbleitermarkt weiter und setzt Konkurrenten wie TSMC und AMD unter Druck. DER AKTIONÄR beleuchtet, was die Freigabe für Nvidia konkret bedeutet.

Die US Federal Trade Commission (FTC) hat Nvidias geplante Beteiligung an Intel im Rahmen des Hart-Scott-Rodino-Verfahrens ohne Auflagen durchgewunken. Nvidia investiert fünf Milliarden Dollar in Intel-Stammaktien und sichert sich damit rund fünf Prozent an dem angeschlagenen US-Chipriesen.

Bereits im September hatten die Unternehmen die spektakuläre Partnerschaft angekündigt: Nvidia kauft Intel-Aktien zu einem Preis von 23,28 Dollar je Anteilsschein und steigt damit offiziell beim einstigen Erzrivalen ein. Der Einstieg folgt auf die bereits zuvor erfolgte Beteiligung der US-Regierung an Intel, die rund zehn Prozent der Anteile hält und das Unternehmen als strategischen Pfeiler der nationalen Chipproduktion sieht.

Mit der FTC-Freigabe können Nvidia und Intel ihre Pläne nun operativ umsetzen: Geplant ist die gemeinsame Entwicklung maßgeschneiderter Chips für Rechenzentren und PCs, bei denen Intels x86-CPUs eng mit Nvidias GPU- und KI-Technologie verzahnt werden. Nvidia-Chef Jensen Huang spricht von einer „Fusion zweier Weltklasse-Plattformen“ und sieht den Beginn einer neuen Ära des beschleunigten und KI-getriebenen Rechnens.

Konkret will Nvidia künftig in großem Stil CPUs von Intel beziehen und diese mit eigenen GPU-Chiplets zu sogenannten „Superchips“ kombinieren, die in AI-Supercomputern und High-End-Servern eingesetzt werden sollen. Im PC-Bereich soll Intel wiederum kommende Prozessoren mit integrierten Nvidia-GPUs anbieten – ein Segment, das Huang als deutlich unterversorgt beschreibt und dessen adressierbarer Markt auf rund 50 Milliarden Dollar geschätzt wird.

Druck auf TSMC und AMD wächst

Brisant ist der Deal vor allem mit Blick auf die Konkurrenz. AMD warnte in seinem jüngsten Quartalsbericht explizit, dass die Partnerschaft von Nvidia und Intel ein wesentliches Geschäftsrisiko darstelle, da integrierte x86-GPU-Plattformen den Wettbewerbsdruck und den Preisverfall bei eigenen Produkten verschärfen könnten. Vor allem im Markt für APUs und modulare Chipdesigns – etwa für Handheld-Konsolen – droht AMD Terrain zu verlieren, wenn Intel und Nvidia gemeinsam hochintegrierte SoCs auf den Markt bringen.

Auch TSMC muss sich warm anziehen: Der reine Foundry-Ansatz der Taiwaner setzt auf Neutralität und breite Kundenbasis, steht aber im Konflikt zu exklusiven Co-Design-Partnerschaften wie jener zwischen Nvidia und Intel. Wenn Nvidia mehr Volumen und strategische Designs in Richtung Intel Foundry verschiebt, könnte TSMC mittelfristig wichtige High-End-Aufträge verlieren – insbesondere im KI- und Data-Center-Segment.

Politische Rückendeckung

Der Deal fügt sich nahtlos in den US-Trend zu einem „National Champion“ im Halbleiterbereich ein, der gegen China und andere Wettbewerber in Stellung gebracht wird. Mit der Kombination aus staatlicher Beteiligung, CHIPS-Act-Förderung und Nvidias Kapital entsteht rund um Intel ein staatlich flankierter KI-Hardware-Gigant mit massiver Fertigungstiefe in den USA.

Für neue Player wird der Markteintritt damit schwieriger, während zugleich die Gefahr wächst, dass wenige dominante Anbieter die Preise im High-End-Server- und KI-Bereich diktieren. Für die Wettbewerbshüter bleibt der Deal deshalb politisch heikel – die FTC hat aber offenbar entschieden, dass nationale Sicherheits- und Standortinteressen derzeit schwerer wiegen als klassische Kartellbedenken.

Nvidia (WKN: 918422)

Für Nvidia ist der Deal wichtig, da sich der Konzern somit noch mehr Einfluss in der Chipindustrie sichert. Die Aktie, die wieder Kurs auf die 50-Tage-Linie bei 185,64 Dollar nimmt, bleibt ein Kauf. Mehr zum Megatrend KI lesen Sie in der Edition 2026. Diese können Sie hier downloaden

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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia.

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