Mit einem Plus von knapp zwei Prozent hat die Aktie von MTU Aero Engines am Dienstag den Xetra-Handel an der Spitzenposition im deutschen Leitindex verlassen. Frischen Rückenwind erhält das Papier des Münchener Triebwerksbauers in Form von höheren Jahreszielen und vielversprechenden Planzahlen für das Jahr 2030.
MTU will im laufenden Jahr 8,6 bis 8,8 Milliarden Euro erlösen, was einer Steigerung von mindestens knapp 15 Prozent entspricht. Erst Ende April hatte das DAX-Unternehmen die Prognose auf 8,3 bis 8,5 Milliarden Euro zusammengestrichen. Grund war der Dollarkurs, der infolge des von US-Präsident Donald Trump angezettelten Handelskriegs nach unten gerutscht war. Der Free Cashflow soll sich zudem zwischen 300 und 350 Millionen Euro einfinden (zuvor: 250 bis 300 Millionen Euro). Das bereinigte EBIT will MUT nun im niedrigen bis mittleren Zwanziger-Prozentbereich steigern nach etwa 15 Prozent zuvor.
Noch weiter soll es für MTU im Rest des Jahrzehnts nach oben gehen. Von dem für 2030 angepeilten Umsatz sollen 14,5 bis 15,5 Prozent als bereinigter operativer Gewinn übrig bleiben. Dies entspricht einem Ergebnis zwischen knapp 1,9 und fast 2,2 Milliarden Euro - und damit rund doppelt so viel wie im bisherigen Rekordjahr 2024.
Allerdings werden dann CEO Lars Wagner und Finanzchef Peter Kameritsch nicht mehr beim Triebwerksbauer an Bord sein. Die Nachfolge von Firmenlenker Wagner wird der wird der frühere Lufthansa-Technik-Chef Johannes Bussmann.
MTU entwickelt als Partner von Triebwerksherstellern wie der RTX-Tochter Pratt & Whitney und General Aerospace Antriebe für Passagier- und Frachtjets vor allem von Airbus und Boeing mit und betreibt auch Teile der Produktion. Ebenfalls ist der Hersteller an den Antrieben für den Kampfjet Eurofighter und den Militärtransporter A400M beteiligt und als Wartungsbetrieb für Flugzeuge dick im Geschäft.
Nach den neu formulierten Jahreszielen und dem ersten Vorgeschmack auf 2030 stieg die Aktie von MTU zeitweise um drei Prozent. Für ein neues Allzeithoch hat die Kraft der Bullen allerdings (noch) nicht gereicht.
MTU legt die Messlatte für 2025 höher – trotz der Währungsproblematik. Höhere Kursziele von Analystenseite und neue Rekorde beim DAX-Titel dürften schon bald die Folge sein. Die Aktie bleibt für langfristig ausgerichtete Anleger ein attraktives Investment, die größere Rücksetzer weiterhin zum Einstieg nutzen können (Stopp: 260 Euro).
Enthält Material von dpa-AFX