Der Name Sam Zell wird den wenigsten Anlegern ein Begriff sein. Er ist der Gründer der Investmentgesellschaft Equity Group und gehört mit einem geschätzten Vermögen von rund 5,6 Milliarden Dollar in den elitären Kreis der Milliardäre. Jetzt hat er in einem Interview mit einem Satz für Aufsehen gesorgt: „Ich habe erstmals Gold gekauft.“
Der Milliardär, der bislang einen Bogen um das Edelmetall gemacht hat, will nach eigenem Bekunden zum einen mit der Goldposition einen Hedge aufbauen. Zum anderen – und das scheint ihm noch viel wichtiger zu sein – glaubt er, dass es mittelfristig eine Angebotsverknappung geben wird. „Das Angebot schrumpft und das wird einen positiven Einfluss auf den Preis haben“, sagt er. Damit reiht sich Zell in die Riege anderer Milliardäre wie Ray Dalio, Jeffrey Gundlach oder auch David Einhorn ein, die sich in den vergangenen Monaten zu einem Investment in Gold bekannt haben.
Die Argumente von Sam Zell sind richtig: In den kommenden Jahren wird die Goldproduktion Schritt für Schritt fallen. Zwar wird Gold nicht im klassischen Sinn verbraucht, aber das meiste Gold befindet sich in festen Händen. Zudem kaufen Notenbanken wie die von Russland oder Chinas Gold zu, das sicherlich auch so schnell nicht mehr den Weg zurück auf den Weltmarkt finden wird. Das alles spricht dafür, dass der Goldpreis in den kommenden Jahren (deutlich) zulegen wird.
Aber das alles ist eine Entwicklung. Das bedeutet nicht, dass die nächsten Wochen und Monate nicht noch volatil bleiben werden. Die Fundamentaldaten sprechen bei Gold für steigende Kurse in den kommenden Jahren, kurzfristig ist das technische Bild jedoch entscheidender. Und hier deutet sich noch einmal eine Korrektur an. Der Kauf von Gold durch Sam Zell dürfte sinnvoll sein, könnte aber nicht ganz ideal getimt sein.