Die Video-App TikTok wird vom US-Präsidenten Donald Trump keine Gnadenfrist bekommen. Mitte September greift das Verbot für US-Firmen mit TikTok Geschäfte zu machen – für Microsoft wird die Zeit knapp.
"Wir werden TikTok entweder in diesem Land aus Sicherheitsgründen dichtmachen oder es wird verkauft", sagte Trump am Donnerstag in Washington. Eine Fristverlängerung für TikTok werde es nicht geben.
Anfang August untersagte er US-Firmen Geschäfte mit TikTok. Das Verbot soll Mitte September greifen. Ohne einen Verkauf droht TikTok damit das Aus in den USA. Mitte November soll ein weiterer Trump-Erlass in Kraft treten, laut dem sich TikTok von allen US-Nutzer-Daten trennen muss.
Bereits seit mehreren Wochen verhandelt Microsoft (wohl zusammen mit Walmart) über eine Übernahme des TikTok-Geschäfts in den USA, Kanada, Neuseeland und Australien. Allerdings legt China einem Deal Steine in den Weg: Gemäß neuen Regeln von Ende August dürfen unter anderem "IT-Technologien mit Personalisierung auf Basis von Datenanalyse" nur mit einer Erlaubnis der Regierung ins Ausland verkauft werden.
Der Finanzdienst Bloomberg hatte daraufhin berichtet, das Weiße Haus erwäge deshalb, mehr Zeit für den Verkauf einzuräumen. Einer derartigen Fristverlängerung erteilte Trump nun eine klare Absage.
Damit wird die Übernahme von TikTok durch Microsoft/Walmart oder den Mitbieter Oracle immer fraglicher – nicht zuletzt wegen des vermeintlichen Preisschilds von 30 Milliarden Dollar.
Scheitert ein Deal, würde Microsoft nicht auf einen Schlag eine stärkere Position im Social-Media-Bereich einnehmen. Ein wirklicher Kurs-Hemmer für die Microsoft-Aktie dürfte dies jedoch nicht sein. DER AKTIONÄR bleibt weiterhin bullish – und Microsoft ein Basisinvestment.
Mit Material von dpaAFX.