Das gemeinsame europäische Projekt Gaia-X soll Europas Datensouveränität erhalten und die Abhängigkeit von amerikanischen und chinesischen Tech-Unternehmen verringern. Aus einem Anfang des Jahres veröffentlichten Berichts ging jedoch hervor, dass neben deutschen Firmen wie der Deutschen Telekom und SAP auch AWS und Google zu den Teilnehmern der Gaia-X-Arbeitsgruppe gehören. Microsoft hatte zunächst große Skepsis an dem Projekt geäußert, scheint nun aber doch Interesse an einem Mitwirken zu haben.
Dies gab Microsoft-Deutschland-Chefin Sabine Bendiek in einem Gastbeitrag in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) am Dienstag bekannt. Das Konzeptpapier der Bundesregierung enthalte „viele richtige Ansätze und lädt auch Marktteilnehmer außerhalb Europas ein, daran mitzuwirken. Deshalb haben wir beim Bundeswirtschaftsministerium offiziell unser Interesse an einer Teilnahme hinterlegt.“
Einige Experten stehen dem von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier vorgelegten Projekt eher skeptisch gegenüber. Sie bezweifeln, ob eine europäische Alternative wirklich eine vergleichbare Skalierbarkeit und Anwendungsbreite liefern könnte.
Ob und wie Microsoft sich an dem Projekt weiter beteiligen wird, bleibt abzuwarten. Microsoft gilt mit seinem Cloud-Dienst Azur zu den führenden Cloud-Anbietern weltweit.
Aktie indes weiter auf Kurs
Während man in Europa an seiner eigenen Cloud bastelt, drückt der Tech-Dino Microsoft in puncto Cloud-Wachstum weiter aufs Gas. Die Aktie markierte erst am Montag ein neues Allzeithoch bei 163,28 Dollar auf Schlusskursbasis. Damit ist der Konzern nach Apple mit rund 1,24 Billion Dollar das zweit-wertvollste Unternehmen der Welt. Die Aktie ist allerdings mit einem aktuellen KGV von 31 kein Schnäppchen mehr. Eine kurze Verschnaufpause scheint überfällig. Im Falle einer Korrektur verliefe eine wichtige Unterstützungszone bei 157,58 Dollar.
Der Autor Nicola Hahn hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Microsoft.