Es sind derzeit wieder schwierige Handelswochen für die Anteilseigner des Düngemittelproduzenten K+S. Die MDAX-Titel hatten sich nach den mauen Ergebnissen für das zweite Quartal zuletzt erneut deutlich verbilligt. Und vor dem Start in den heutigen Handel gibt es eine weitere Meldung, die den Kurs der zuletzt ohnehin schon gebeutelten Aktie zusätzlich belasten könnte.
So rät nun auch die Privatbank Berenberg nicht mehr zum Kauf. Schlimmer noch: Im Zuge eines Analystenwechsels wurde das Anlagevotum von "Buy" auf "Sell" deutlich gesenkt. Darüber hinaus wurde der faire Wert von 17,00 auf 11,00 Euro deutlich gekappt. Der von nun an für die Aktie zuständige Experte Sebastian Bray erklärte die Gründe für die Kehrtwende. So beruhte die bisherige Einschätzung auf der Annahme eines "engen Kalidüngermarktes". Dementsprechend ging man bislang von höheren Kalipreisen und eben auch höheren Gewinnen des MDAX-Konzerns aus. Aktuell rechnet man aber eher damit, dass die Preise für Agrarrohstoffe 2026 weitgehend sinken dürften. In einem derartigen Szenario gibt es Bray zufolge "keinen plausiblen Grund mehr für eine Kaufempfehlung". Seiner Ansicht nach sind die Markterwartungen für das operative Ergebnis (EBITDA) für das kommende Jahr etwas zu optimistisch. Und für das Jahr 2027 könnten sie sogar deutlich zu zuversichtlich sein.
Am Montag hatte bereits die UBS-Expertin Priyanka Patel K+S erneut mit "Sell" eingestuft. Den fairen Wert beziffert sie unverändert auf 11,50 Euro. Sie betonte, dass sich in den vergangenen Wochen die Stimmung im Düngemittelsektor eingetrübt habe. Vor allem die Sorge um eine schwächelnde Nachfrage nehme den Märkten die Fantasie für weiter steigende Preise. Besonders vorsichtig äußerte sich Patel mit Blick auf K+S. Die Konsensprognosen für das EBITDA im laufenden Jahr bieten ihrer Ansicht nach kaum Spielraum nach oben, während die Erwartungen für das kommende Jahr als zu ambitioniert eingestuft würden.
DER AKTIONÄR hält weiterhin an seiner Einschätzung fest: Trotz der günstigen Bewertung sollte man angesichts des angeschlagenen Charts bei K+S nicht ins fallende Messer greifen. Zumal das Marktumfeld nach wie vor schwierig bleibt. Wer bei der Aktie des Düngemittelproduzenten bereits investiert ist, beachtet den Stoppkurs bei 11,70 Euro.
20.08.2025, 08:24