Joe Biden hat den Wahlkrimi gegen Donald Trump für sich entschieden und wird 46. Präsident der Vereinigten Staaten. In vielen Bundesstaaten feiern die Menschen die Abwahl des bisherigen Amtsinhabers und hoffen auf einen Kurswechsel in der US-Politik. Den wird es auch geben, doch was heißt das für die Aktienmärkte? DER AKTIONÄR hat einige Branchen identifiziert, die vom Joe-Effekt profitieren sollten.
In seiner Ansprache zum Wahlsieg haben Biden und seine Vize-Präsidentin, Kamala Harris, angekündigt, die gesellschaftlichen Gräben, die Donald Trump während seiner Amtszeit aufgerissen hat, zuschütten zu wollen. Biden verspricht ein Präsident aller Amerikaner zu sein, auch derjenigen, die ihn nicht gewählt haben.
Politisch gesehen gilt es für die Demokraten, die Corona-Pandemie in den Griff zu bekommen und deren wirtschaftlichen Auswirkungen auf die USA zu begrenzen. Unter Biden/Harris dürften folgende Themen zukünftig mehr Gewicht erhalten:
Umwelt: Anders als Donald Trump leugnet Joe Biden den Klimawandel nicht und plant umfassende Initiativen, die Aktien aus der Branche Auftrieb verleihen könnten. Bidens Ziel besteht in einer klimaneutralen US-Gesellschaft bis zum Jahr 2050. Erreicht werden sollen die Ziele durch Effizienzsteigerungen unter anderem im Automobilsektor und das Vorantreiben erneuerbarer Energien.
Aktien wie First Solar, Jinkosolar, SolarEdge und Tesla gelten unter einer Regierung Biden als vermeintliche Gewinner.
Infrastruktur: Sowohl Trump als auch Biden haben sich für eine Modernisierung der maroden US-Infrastruktur ausgesprochen und wollen hier Milliarden investieren. Die AKTIONÄRs-Empfehlung Martin Marietta Materials, einer der größten Hersteller von Bauzuschlagstoffen in den USA, gilt als Profiteur solcher Initiativen (auch wenn die Profite unter Donald Trump wohl höher ausgefallen wären).
Marihuana/Cannabis: Eine deutliche Mehrheit der demokratischen Wähler wünscht sich eine landesweite Legalisierung, selbst viele führende Demokraten unterstützen entsprechende Pläne, allein, Joe Biden hat sich bislang eher ablehnend gezeigt. Ist ein Gesetz damit vom Tisch? DER AKTIONÄR ist überzeugt, dass das Thema in Bewegung bleibt, zumal Bidens Vize-Präsidentin, Kamala Harris, angekündigt hat, den "Marihuana-Konsum entkriminalisieren zu wollen".
Aktien wie Canopy Growth und Aphria sind bereits im Vorfeld der US-Wahl gestiegen und könnten weiter profitieren.
Außenpolitik: Unter Joe Biden wird sich der Tonfall ändern, DER AKTIONÄR schreibt jedoch seit Längerem, dass sich die grunsätzliche Ausrichtung, beispielsweise in den Verhandlungen mit China, kaum ändern werden. Das heißt, dass die Strafzölle vielleicht punktuell verringert werden, prinzipiell jedoch bestehen bleiben. Es ist dennoch wahrscheinlich, dass die Aktien an der der Wall Street gehandelter chinesischer Unternehmen vom Wahlausgang profitieren.
Zu den Favoriten des AKTIONÄR in China zählen Alibaba, Tencent und JD.com.
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