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iRobot: Pleite! China‑Übernahme wird Todesstoß für die Aktie

iRobot: Pleite! China‑Übernahme wird Todesstoß für die Aktie
Foto: Bjoern Bartsch/iStockphoto
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Lars Friedrich Heute, 12:27 Lars Friedrich

Eine Aktie wie ein Herzschlagmonitor. Erst die Explosion. Dann der Absturz. iRobot war zuletzt Spielball der Spekulation, Hoffnungen lebten wieder auf. Doch hinter den Kulissen spitzte sich die Lage zu. Nun fällt eine Entscheidung, die das Schicksal des Traditionsnamens besiegelt und Anlegern keine Illusionen mehr lässt.

iRobot hat in den USA Insolvenz nach Chapter 11 angemeldet. Das Unternehmen will sich dabei neu aufstellen. Und zugleich die Kontrolle abgeben. Käufer soll der Zulieferer Shenzhen PICEA Robotics aus China sein. Dazu kommt eine Tochtergesellschaft.

Die Stammaktien werden ausgelöscht. Damit ist klar, was Altaktionären droht. Ein Totalausfall.

iRobot steht für Roomba. Der Saugroboter kam 2002 auf den Markt. Das Gerät machte die Firma groß. Seitdem hat iRobot mehr als 40 Millionen Heimroboter verkauft. Doch nach der Pandemie kippte das Bild. Die Gewinne fielen. Lieferkettenprobleme bremsten. Billigere Konkurrenz drückte die Preise.

Der letzte Rettungsanker hieß Amazon. Der Konzern legte 2022 ein Angebot vor. Der Deal sollte iRobot stabilisieren. Er scheiterte am Streit mit EU-Wettbewerbshütern. iRobot erhielt danach mehr als 90 Millionen Dollar Ausgleich. Das Geld half aber nur kurz. Ein Teil floss in Beraterhonorare. Ein weiterer Teil ging an Carlyle. Dort lief ein Überbrückungskredit über 200 Millionen Dollar.

iRobot (WKN: A0F5CC)

Die Schulden blieben das Problem. Im November verschob sich dann die Macht. Eine PICEA-Tochter, Santrum Hong Kong, kaufte laut Bloomberg die ausstehenden Forderungen. Es geht um 191 Millionen Dollar an Kapital und Zinsen. Seitdem verhandelte iRobot mit PICEA über neues Kapital. Und über einen Schnitt bei der Schuldenlast.

Die Insolvenzunterlagen zeigen die Größenordnung. iRobot nennt Vermögenswerte zwischen 100 Millionen und 500 Millionen Dollar. Und Verbindlichkeiten in derselben Spanne. Anfang Dezember hatte die Firma bereits vor einer möglichen Pleite gewarnt. Nun ist sie eingetreten.

iRobot will als Betrieb weiterlaufen. Lieferanten sollen pünktlich bezahlt werden. Mitarbeiter ebenfalls.

Brisant ist das Timing an der Börse. Die Aktie war zuletzt wieder ein Zockerpapier. In sieben Handelstagen sprang der Kurs zeitweise um mehr als 200 Prozent an. Auslöser waren politische Spekulationen. Politico berichtete über Gespräche im Umfeld des US-Handelsministeriums unter Howard Lutnick. Thema: Robotik als strategische Industrie.

Die jüngste Rally war eine Wette auf Hoffnung. Die letzte Zuckung vor dem Aus. Jetzt entscheidet der Gläubiger. Und der sitzt in China. Für iRobot bleibt die Marke. Für Aktionäre endet die Geschichte wohl: Die Aktie wird demnächst aller Voraussicht nach ausgelöscht und fällt heute folgerichtig vor US-Handelsstart bereits mehr als 80 Prozent. DER AKTIONÄR hatte in den vergangenen Wochen und Quartalen vor dem Kauf der Aktie gewarnt (siehe folgende Beiträge).

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