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11.08.2025, 16:35
Intel-CEO Lip-Bu Tan begibt sich laut einem Bericht des Wall Street Journal heute ins Weiße Haus. Der Besuch kommt nicht von ungefähr: Erst vor wenigen Tagen hatte Donald Trump öffentlich seinen Rücktritt gefordert. Der Vorwurf: Angebliche Verbindungen Tans nach China. Für den Intel-Chef ist die Mission klar: Die Wogen glätten und Vertrauen zurückgewinnen.
Lip-Bu Tan, in Malaysia geboren und amerikanischer Staatsbürger, hat sich in der Tech-Branche einen Namen gemacht. Seit er die Führung des angeschlagenen Chipherstellers Intel übernommen hat, steht er vor der Herkulesaufgabe, das Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen. Doch sein bisheriger Weg war alles andere als ruhig. Die Kontroverse um Tan flammte auf, als Präsident Trump am Donnerstag einen Brief des republikanischen Senators Tom Cotton an Intels Vorstand öffentlich kommentierte. Darin wurden Tans Verbindungen zu chinesischen Firmen angeprangert.
Im Zentrum der Kritik steht Tans Zeit als CEO des EDA-Softwareanbieters Cadence Design Systems, den er bis 2021 leitete. Erst kürzlich einigte sich Cadence auf eine Strafzahlung von 140 Millionen Dollar, um Vorwürfe des US-Justizministeriums beizulegen. Der Vorwurf: Cadence habe Chip-Design-Tools an eine chinesische Militäruniversität verkauft. Vor dem Hintergrund des US-Zollstreits und Trumps „America First“-Bewegung ein schwerwiegender Makel.
Laut dem Wall Street Journal plant Tan im Gespräch mit Trump, seine persönliche und berufliche Vita zu erläutern und seine Loyalität zu den USA zu unterstreichen. Zudem soll er Vorschläge unterbreiten, wie Intel und die US-Regierung enger kooperieren können. Ein zentraler Punkt: Die strategische Bedeutung von Intels Produktionskapazitäten für die nationale Sicherheit der USA. Tan will Trump davon überzeugen, dass Intel ein unverzichtbarer Akteur in der US-Technologieindustrie ist – und bleibt.
Stand das Papier in den vergangenen Tagen noch unter Druck, da Trump öffentlich den Rücktritt des Intel-CEOs gefordert hatte, könnten sich die Wogen dank dem Treffen nun glätten. Für die Intel-Aktie geht es daher zum Wochenauftakt um rund fünf Prozent nach oben. Wie Anleger jetzt mit der Aktie verfahren sollten, lesen Sie im Chart-Check in der aktuellen Ausgabe. Das E-Paper können Sie hier erwerben.
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