Infineon revolutioniert die Stromversorgungsarchitektur, die für zukünftige KI-Rechenzentren erforderlich ist. In Zusammenarbeit mit NVIDIA wird der heimische Chipriese die kommende Generation von Stromversorgungssystemen entwickeln. Die Infineon-Aktien rückt nach der Ankündigung der Zusammenarbeit mit dem US-Branchenriesen weiter in den Fokus.
Die neue Systemarchitektur mit zentraler Stromerzeugung durch 800-V-Hochspannungsgleichstrom (HVDC,) verbessert die energieeffiziente Stromverteilung im Rechenzentrum erheblich und ermöglicht eine Stromumwandlung direkt am KI-Chip (Graphic Processing Unit, GPU) innerhalb des Servers, heißt es in einer entsprechenden Pressemitteilung. Die Expertise von Infineon bei Stromwandlungslösungen vom Netz bis zum Prozessor (grid to core), basierend auf allen relevanten Halbleitermaterialien Silizium (Si), Siliziumkarbid (SiC) und Galliumnitrid (GaN), beschleunigt die Entwicklungszyklen hin zu einer vollwertigen HVDC-Architektur.
„Infineon ist ein Innovationstreiber im Bereich künstlicher Intelligenz,“ sagt Adam White, Divisionspräsident Power & Sensor Systems (PSS) bei Infineon. „Die Kombination aus dem Anwendungs- und System-Know-how von Infineon in der KI-Stromversorgung von grid to core und Nvidias weltweit führender Expertise im Bereich Hochleistungs-Computing ebnet den Weg für einen neuen Standard in der Stromversorgungsarchitektur von KI-Rechenzentren. Damit ermöglichen wir eine schnellere, effizientere und skalierbarere KI-Rechenleistung.“

Hintergrund: Derzeit ist die Stromversorgung in KI-Rechenzentren dezentralisiert. Das bedeutet, dass die KI-Chips von einer großen Anzahl von Netzteilen mit Strom versorgt werden. Die zukünftige Systemarchitektur wird zentralisiert sein und den begrenzten Platz in einem Server-Rack bestmöglich nutzen. Dies wird die Bedeutung modernster Leistungshalbleiterlösungen erhöhen, die mit möglichst wenigen Leistungsumwandlungsstufen auskommen und Upgrades auf noch höhere Verteilungsspannungen möglich machen.
Infineon und Nvidia arbeiten bereits bei Themen aus den Bereichen KI, Edge-Computing und autonomes Fahren zusammen. Die neue Kooperation im Bereich Stromversorgungsarchitektur stärkt die Position beider Konzerne, wobei sich Infineon damit stärker als Profiteur vom weltweiten Ausbau der Rechenzentren profitiert. Die Aktie des heimischen Chipkonzerns stand zuletzt schon unter Strom. Der Kurs konnte sich vom Apriltief bei 23,17 Euro deutlich lösen und notiert wieder bei rund 34 Euro – obwohl zwischenzeitlich die Prognose für das Geschäftsjahr 2024/25 (per Ende September) gesenkt wurde. Bestätigen die nächsten Zahlen aus der Chipbranche die bevorstehende Nachfragebelebung, dürfte die Aktie ihren Aufwärtstrend fortsetzen. Nächster Halt aus charttechnischer Sicht wäre dann der Bereich um 38/39 Euro.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia.
Nvidia-Aktien befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.