Infineon hat in dieser Woche mit den Zahlen für das dritte Geschäftsquartal 2024/25 die Margenprognose erneut angehoben – nachdem der Chipriese sie im Mai noch wegen befürchteter Zollauswirkungen gesenkt hatte. Zudem mehren sich laut CEO Jochen Hanebeck die Anzeichen für eine Aufwärtsbewegung. Analysten lobten vor allem die besser als erwartet ausgefallene Profitabilität. In der Folge steigen auch die Kursziele.
Über die Quartalszahlen und die Hintergründe der angehobenen Jahresprognose hatte DER AKTIONÄR bereits berichtet. Bei den meisten Analysten kommen sowohl die Ergebnisse als auch die Aussagen von Hanebeck gut an.
Starke Marge, solider Ausblick
Johannes Schaller von Deutsche Bank Research bescheinigt Infineon ein solides Wachstum und eine positive Überraschung bei der Profitabilität. Der Lagerabbau in den wichtigsten Endmärkten sei nahezu abgeschlossen, und der zyklische Tiefpunkt vermutlich bereits im ersten Quartal erreicht worden. Schaller bestätigte seine Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 44 Euro.
Noch optimistischer zeigt sich Goldman Sachs: Die US-Investmentbank hat ihr Kursziel von 41,50 auf 46,50 Euro erhöht und bleibt bei „Buy“. Mit dem Umsatz habe Infineon die Erwartungen erfüllt, mit dem bereinigten operativen Ergebnis (EBIT) sogar übertroffen, so Technologie-Analyst Alexander Duval. Der neue Ausblick liege rund zehn Prozent über dem Konsens beim EBIT.
Auch Jefferies hat das Kursziel im Zuge einer Kaufempfehlung angehoben – von 45 auf 48 Euro. Eine zyklische Erholung sei im Gang, begleitet von robusten Gewinnmargen, so Analyst Janardan Menon. Zwar dämpfe die Unsicherheit auf dem US- und chinesischen Automarkt die Erholung im Autosegment, doch die Bereiche rund um KI und industrielle Anwendungen sorgten für deutlichen Rückenwind beim Umsatz.
DER AKTIONÄR sieht sich in seiner positiven Einschätzung bestätigt: Infineon hat – anders als manche Wettbewerber – operativ überzeugt und sich im anspruchsvollen Umfeld gut behauptet. Das Sparprogramm sowie die starke Positionierung in strukturell wachsenden Bereichen wie der Stromversorgung für KI-Systeme und Energieinfrastruktur schaffen zusätzliches Potenzial. Auch das Automotive-Geschäft dürfte bald wieder an Dynamik gewinnen. Anleger mit Weitblick bleiben investiert. Und auch für Trader bleibt der Wert spannend: Hält das kurzfristige Momentum an, könnte die Aktie die Hochs bei 38/39 Euro erneut ansteuern.
07.08.2025, 08:38