Anfang August präsentiert Infineon die Zahlen für das dritte Geschäftsquartal 2025. Sandeep Deshpande von JPMorgan stellte zum Wochenstart bereits eine mögliche Anhebung der Jahresprognose in Aussicht. Heute legte sein Kollege Francois-Xavier Bouvignies von der UBS nach – auch er rechnet mit einem starken Ausblick des Chipriesen.
Demnach habe Infineon eine potenzielle Zollbelastung in Höhe von rund 400 Millionen Euro aus seiner bisherigen Umsatzschätzung herausgerechnet. Mit den Q3-Zahlen Anfang August könnte dieser Betrag wieder in die Prognosen aufgenommen werden – und damit über den durchschnittlichen Markterwartungen liegen.
Auch bei der UBS kommt man zu einem ähnlichen Fazit. Analyst Bouvignies geht von soliden Quartalszahlen aus. In Kombination mit einem optimistischen Ausblick könnten die Konsensschätzungen für 2025 um fünf bis zehn Prozent und für 2026 um bis zu zehn Prozent steigen, heißt es. Entsprechend hob er sein Kursziel von 41 auf 44 Euro an und bestätigte seine Kaufempfehlung.
Zollpolitik und Dollarschwäche belasten das laufende Jahr
AKTIONÄR-Leser wissen: Die US-Zollpolitik und der in der Folge deutlich schwächere Dollar haben Infineon im zweiten Quartal einen Strich durch die Jahresrechnung gemacht. Der Konzern senkte im Mai seine Prognose für das Geschäftsjahr 2024/25 (per Ende September). Noch zum Jahresauftakt hatte der DAX-Konzern seine Umsatzprognose wegen der damaligen Dollar-Stärke erhöht.
Stand heute dürften die Erlöse im Gesamtjahr leicht zurückgehen. Nach dem Jahresauftakt war Infineon noch von einem stabilen bis leicht steigenden Umsatz ausgegangen – auf Basis eines Euro/Dollar-Kurses von 1,05. Die Segmentergebnismarge, ein Maß für die operative Profitabilität, soll im laufenden Geschäftsjahr nun im mittleren Zehn-Prozent-Bereich liegen. Zuvor hatte das Unternehmen das obere Ende einer Spanne im hohen Zehn-Prozent-Bereich angestrebt.
DER AKTIONÄR bleibt bei seiner positiven Einschätzung: Gelingt der Sprung über das Zwischenhoch bei 37,20 Euro, rückt das Februarhoch bei 39,07 Euro ins Visier. Danach wäre sogar Luft bis zum Mehrjahreshoch bei 42,25 Euro. Anleger mit Weitblick setzen auf einen anhaltend positiven Newsflow – nicht zuletzt aufgrund der starken Positionierung im KI-Umfeld.
(Mit Material von dpa-AFX)
02.07.2025, 08:10