Goldman Sachs war lange Zeit bearish für den Goldpreis. Doch mittlerweile hat die Investmentbank ihre Einstellung zu Gold geändert. Jeffrey Currie, Leiter der Rohstoffabteilung bei Goldman Sachs, sprach in einem Interview mit Bloomberg davon, dass man bei Goldman von steigenden Kursen für das Edelmetall ausgeht.
Nach Ansicht von Currie könnte die Angst vor einer Rezession den Goldpreis beflügeln. Anleger könnten in das Edelmetall als Absicherung gegen ein solches Szenario flüchten. Außerdem spiele der Dollar eine wichtige Rolle. Der Dollar habe zuletzt leicht an Wert verloren, was wiederum die Kaufkraft in den Schwellenländern steigere. Auch Zentralbanken stünden wieder auf der Käuferseite. Nachdem Russland schon länger zu den großen Goldkäufern gehrt, gab auch China im Dezember bekannt, erstmals seit rund zwei Jahren wieder Gold gekauft zu haben. Im Gegenzug hat man US-Anleihen abgestoßen. „Bitcoin wird seit fünf Jahren gehandelt, Gold seit 3.000“, erklärte Currie in dem Interview mit Bloomberg. Für ihn sei es daher keine Frage: „Ich entscheid mich für Gold.“
Für viele kommt die Trendwende bei Goldman Sachs überraschend und einige sehen darin ein schlechtes Omen für den Goldpreis. Doch die Argumente an sich sind schlüssig. Kurzfristig regiert jedoch die Markttechnik. Und die deutet eher noch auf einen Rücksetzer hin, bevor Gold im Frühjahr/Sommer eine Rallye starten dürfte.