Goldman Sachs wird skeptisch, was die Rohstoffrallye betrifft. Das geht aus einem Bericht von Seneca Standard hervor. Demzufolge könnte die Rallye, die den Anlegern im aktuellen Jahr ein Plus von zwölf Prozent beschert hat, schon bald an Fahrt verlieren. Die Analysten von Goldman Sachs haben Zweifel daran, ob die Angebots/Nachfrage-Situation wirklich eine weitere Rallye unterstützen werde.
„Das Chance/Risiko-Verhältnis, jetzt long in Rohstoffen zu sein, sei aktuell nicht mehr so vorteilhaft wie noch vor einigen Monaten“, schreiben die Analysten in einem Bericht. Doch Goldman Sachs scheint sich dabei vor allem auf die Industriemetalle zu beziehen. Sie raten zu einer neutralen Gewichtung von Rohstoffen im Depot. Eine Sondersituation ergebe sich nach Ansicht der Analysten auf dem Ölmarkt. Dort könnten die Preise kurzfristig weiter steigen. Auf der Angebotsseite könnte Saudi-Arabien den Ausstoß drosseln. Die Produktion von Venezuela und dem Uran könnten weiter fallen und das könnte den Kurs kurzfristig treiben. Doch für das zweite Halbjahr ist Goldman Sachs skeptisch.
Bullish für Gold und Silber
Der Artikel liest sich zunächst so, als würde Goldman Sachs für Gold und Silber negativ eingestellt sein, da immer wieder von „metals“ gesprochen wird. Das täuscht allerdings. Goldman Sachs hat nämlich noch einmal seine positive Einschätzung in Bezug auf Gold bekräftigt und die Kursziele sogar noch einmal erhöht. Auf Sicht von drei Monaten rechnen die Analysten mit einem Kurs von 1.350 Dollar, auf Sicht von sechs Monaten von 1.400 Dollar und auf Sicht von zwölf Monaten von 1.450 Dollar. Bei Silber liegen die Kursziele bei 16,50 Dollar, 17 Dollar und 17,50 Dollar. „Die hohe Gold/Silber-Ratio könnte einige Anleger dazu verleiten, einen Teil ihrer Goldbestände in Silber zu diversifizieren“, heißt es in dem Bericht.
Mit anderen Worten: Goldman Sachs nimmt aktuelle eine eher abwartende Haltung bei den Industriemetallen ein, bezüglich Gold und Silber sind die Analysten aber bullish und sehen auf Sicht der kommenden Monate zehn Prozent Potenzial. Der Aktionär sieht ebenfalls bei Gold und Silber Potenzial, auf der Zeitschiene ist das aber eher schwierig festzumachen. Industriemetalle wie Kupfer oder auch Zink sehen charttechnisch extrem spannend aus. Solange Kupfer nicht die Marke von 6.400 Dollar nach unten durchstößt, besteht kein Grund, übermäßig besorgt zu sein.