Die Corona-Fallzahlen steigen, die Aktienmärkte knicken ein. Und obwohl zahlreiche Analysten die Meinung vertreten, der Goldpreisanstieg im laufenden Jahr sei vor allem Corona geschuldet, gerät auch der Goldpreis heute deutlicher unter Druck. Nachdem sich Gold in den vergangenen Tagen gut behaupten konnte, ist Gold unter die Marke von 1.900 Dollar gerutscht. Die Frage ist: Wiederholt sich der All-Asset-Crash aus dem März dieses Jahres?
Um diese Frage zu beantworten, muss man sich klarmachen, dass wir im März dieses Jahres vor allem einen Liquiditätscrash gesehen haben. Anleger haben alle Assets verkauft, die liquide waren, um Löcher zu stopfen, die sich teils durch Margin Calls aufgetan hatten. Dabei spielte es keine Rolle, ob es auf den ersten Blick sinnvoll gewesen ist, sich von diesen Anlagen zu trennen. Cash war Trumpf. Der große Profiteur dieser Bewegung war der US-Dollar gewesen, der an Wert zulegen konnte. Aktuell sehen wir erneut eine Stärke des Dollars verbunden mit einem Abverkauf quer über alle anderen Asset-Klassen hinweg. Aktien, Gold, Silber und auch die zuletzt deutlich gestiegen Kryptowährung Bitcoin müssen Einbußen hinnehmen.
Sehen wir also das gleiche Szenario wie im März dieses Jahres? Sicher ist die Angst da, dass wieder ein solcher Einbruch stattfindet. Alleine diese Angst dürfte Anleger dazu veranlassen, sich auch aus ihren Positionen bei den Edelmetallen zu verabschieden – der aktuelle Rutsch dürfte zudem den einen oder anderen Stoppkurs ausgelöst haben. Charttechnisch ist der Goldpreis jetzt angeschlagen und das Edelmetall befindet sich auf dem Weg zu einem neuen zyklischen Tief. Allerdings spricht aktuell kaum etwas dafür, dass sich Gold tatsächlich noch einmal dem März-Tief annähern wird. Der Bereich rund um 1.820/1.800 Dollar ist ein plausibles Korrekturziel. Vorher haben die Bullen noch die Chance im Bereich von 1.850 Dollar ein Doppeltief einzuziehen.