Nimmt die Talfahrt demnächst ein Ende? Oder müssen sich Goldanleger schon bald auf dreistellige Kurse einstellen? „Aus antizyklischer Sicht stimmt es mich schon wieder positiv, dass es kaum noch Goldbullen gibt“, sagt Gold-Experte Ronald Stöferle in der Sendung „Börse Live – Gold Spezial“. Dennoch fürchtet er, dass die korrektive Phase noch weitergehen wird.
Im Gespräch mit Markus Bußler vom Anlegermagazin DER AKTIONÄR spricht Stöferle darüber, dass sowohl Gold als auch Silber auf Dollarbasis deutlich überverkauft sind. „Der Großteil der Korrektur sollte damit ausgestanden sein.“ Dennoch rechnet der Experte damit, dass es noch zu einem Panic-Low kommen wird. „Jeder große Move endet mit einem Panik-Tag und den haben wir noch nicht gesehen.“
Ist der größte Move schon vorbei?
Angesprochen auf das Kursziel von 1.050 Dollar von Goldman Sachs zeigt sich skeptisch. „Wenn man sich den Track-Rekord von Goldman Sachs mit Blick auf den Goldpreis ansieht, dann ist es nicht angebracht, in diese Prognose zu viel reinzuinterpretieren“, sagt Stöferle. Dazu komme: Der Haupttreiber war in den vergangenen Wochen der starke Dollar gewesen. Deshalb hab sich beim Goldpreis in Euro auch kaum etwas getan. „Auch beim Dollar könnte der größte Move schon vorbei sein“, sagt Stöferle. Den Zinserhöhungszyklus, der von vielen Experten prognostiziert wird, hält der Experte hingegen für nicht sehr wahrscheinlich. Im Gegenteil. Stöferle geht noch einen Schritt weiter und glaubt, dass QE3, das im Oktober auslaufen wird, nicht das letzte Programm der US-Notenbank sein wird.
Im Interview erklärt Stöferle auch, welche Marken er für besonders wichtig hält und wie es mit dem Silberpreis weitergehen wird. Auch zum heiklen Thema Inflation nimmt der Goldexperte Stellung. „Im Moment sehen wir einen ganz klar deflationären Trend“, sagt Stöferle. Die Konstellation zeige Ähnlichkeiten zum Jahr 2011. Dies könnte durchaus zu einer stärken Korrektur an den Aktienmärkten führen.